Brücke ins rechte Licht gerückt
BERNBURG/MZ. - Bereits in den Vormittagsstunden, in denen vor allem Senioren bei Musik der "Original Wippertaler" auf ihre Kosten kamen, war der Waldauer Anger bestens besucht. Noch mehr Menschen strömten dann am frühen Nachmittag zum Flutbrückenlauf auf das Gelände. Viele Eltern, Großeltern und Lehrer waren gekommen, um die mehr als 250 Mädchen und Jungen aus zehn Grundschulen bei dem rund 1 100 Meter langen Lauf um den Anger anzufeuern. "So viele Kinder hatten wir noch nie", sagte Thomas Gruschka vom Kreissportbund.
Nacheinander gingen die Mädchen und Jungen der ersten bis vierten Klasse an den Start, wobei Stürze, die allesamt glimpflich ausgingen, und Abweichungen von der eigentlichen Strecke von Anfang an dazu gehörten. Nach einigen Protesten, ob der von einigen unwissentlich abgekürzten Strecke, wurde das Rennen der Mädchen aus der ersten Klasse dann auch wiederholt. Die beiden Siegerinnen hießen Lea Wecke (Goetheschule) und Nina Traunsberger (Diesterwegschule). Das Rennen der Jungen gewann Sebastian Fulbrecht (Könnern) deutlich, ebenso Justus Kalberlah (Mehringschule) bei den Zweitklässlern und Jonas Bliege (Diesterwegschule), der bereits im letzten Jahr erfolgreich war, bei den Drittklässlern.
Auch das Rennen der Mädchen aus der vierten Klasse war von Anfang an eine klare Angelegenheit: Schon nach dem Startschuss hatte sich Pia Engelhardt von der Diesterwegschule an die Spitze des Feldes gesetzt. Die Führung gab die Neunjährige bis zum Schluss nicht mehr ab und schaffte damit einen Titel-Hattrick, denn auch in den beiden vorangegangenen Jahren gewann sie die Rennen in ihrer jeweiligen Altersklasse. "Das war leichter, als ein 800-Meter-Lauf", meinte die Neunjährige kurz nach dem Zieleinlauf. Ihre gute Kondition lässt sich sicher auch damit erklären, dass Pia seit gut zwei Jahren beim PSV Bernburg trainiert.
Deutlich spannender und knapper ging es direkt im Anschluss bei den Jungen zu. Darius Ernst (Könnern) und Hendrik Zarries (Diesterwegschule) lieferten sich ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen, das Darius knapp für sich entschied. "Ich habe am Anfang ein bisschen getrödelt", lautete die kritische Einschätzung des Zweitplatzierten Hendrik Zarries. Dennoch war der Zehnjährige "ganz zufrieden" mit seiner Leistung. Die Schulwertung und den Pokal der MZ gewann in diesem Jahr die Goetheschule und verwies damit die Diesterwegschule, die zuletzt zweimal den Pokal in die Höhe stemmen durfte, und die Grundschule aus Könnern auf die Plätze. Sportlich ging es mit Vorführungen der Cheerleader und der Ju-Jutsuka des PSV Bernburg weiter, kulinarisch mit einer großen Auswahl an Kuchen beim Kuchenbasar und musikalisch mit DJ Beck und den Percussion-Trommlern der Gruppe Speed Stick.
Die Resonanz auf das Fest sei "tadellos" gewesen, sagte Holger Naumann zufrieden, aber auch geschafft einen Tag nach dem Fest. Auf mehr als 1 000 Besucher bezifferte er die Zahl derer, die den Weg auf den Waldauer Anger fanden und die auch nach dem Höhepunkt um 22 Uhr, einem Feuerwerk, das den Himmel über dem Waldauer Anger hell erleuchtete und auch die Flutbrücke ins rechte Licht rückte, weiter feierten. Naumann, und seine Mitstreiter vom Verein Lebendige Talstadt, sind zwar der Meinung, dass das Fest weiter bestehen solle. Allerdings könnten das die Vereinsmitglieder, im Kern seien das fünf, künftig nicht mehr bewerkstelligen. "Das übersteigt die Grenzen dessen, was man ehrenamtlich machen kann", sagte Naumann. Auch, was die Kosten angehe. Daher hofft er, dass künftig die Stadt die Organisation in die Hand nimmt. Der Verein würde sich natürlich beteiligen, etwa mit dem Kuchenbasar am Nachmittag.