Bernburger Mehring-Grundschule Bernburger Mehring-Grundschule: Kindern auf den Zahn gefühlt

Bernburg - 28 Stückchen Würfelzucker in einer 100-Gramm-Tüte Gummibärchen: So mancher der Drittklässler der Bernburger Mehring-Grundschule staunte, als ihnen Prophylaxe-Fachkraft Michaela Kleemann die Lösung des Wissensquiz rund um den Zuckergehalt von Lebensmitteln verriet. „Die Kinder sind immer wieder überrascht, wie viel Zucker in Lebensmitteln ist, auch wenn sie beispielsweise bei Cola schon gut darüber informiert sind“, sagte die Mitarbeiterin des Zahnärztlichen Dienstes des Kreisgesundheitsamtes, der am Dienstag die Jungen und Mädchen zum Tag der Zahngesundheit nach Roschwitz eingeladen hatte.
Die Expertinnen fühlten den Kindern nicht nur beim Quiz auf den Zahn, sondern klärten sie bei einem Imbiss mit Obst und Gemüse sowie Lebensmitteln, die das Kauen fördern, auch über gesunde Ernährung auf und stellten mit ihnen Zahnpasta her. „Wir wollen zeigen, was man alles aus natürlichen Zutaten machen kann“, erklärte Prophylaxe-Fachkraft Katja Richter.
Zusätzliche Präventionstage
Mit dem jährlichen Aktionstag allein ist die Aufklärungsarbeit nicht getan: Der Zahnärztliche Dienst überprüft bei jährlichen Reihenuntersuchungen im gesamten Kreis die Zähne von Kindern zwischen null und zwölf Jahren in 126 Kitas, 47 Grundschulen, 18 Sekundarschulen, elf Förderschulen und fünf Gymnasien. Darüber hinaus gibt es an den Einrichtungen zusätzlich regelmäßige Präventionstage. „Wir haben nicht übermäßig viele Kinder mit Karies. Aber die, die es haben, haben es massiv“, weiß Diplom-Stomatologin Ingrid Frost aus Erfahrung.
Wenn die Nuckelflasche mit süßem Tee jederzeit neben dem Bett stehe und aufs Brötchen nur Schokocreme komme, werden die Jungen und Mädchen schnell zu den Karies-Risiko-Kindern. Das sind im Salzlandkreis fast 17 Prozent im Alter zwischen null und sieben Jahren. Die Statistik belegt auch: „Karies ist bei Kindern aus sozial schlechter situierten Familien deutlich öfter anzutreffen. Schüler privater Schulen verfügen über die gesünderen Zähne.“ Wenn die Eltern nicht mitziehen, dann werde es nichts, betonte Ingrid Frost.
Der Anteil der Kinder, die mit sechs Jahren ein naturgesundes Gebiss, also weder kranke noch sanierte Zähne haben, liegt mit 69 Prozent knapp unterm Landesdurchschnitt von 73 Prozent. Trotz der soliden Werte gibt es aber noch einiges zu tun, ist sich Ingrid Frost bewusst. Wenngleich sich die Situation in den vergangenen Jahren langsam wie stetig verbessert habe. (mz)