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Bernburg Bernburg: Großes Rätselraten um die Zukunft

Von ANGELIKA ADAM 17.05.2010, 20:36

BERNBURG/MZ. - Über die Zukunft des vor elf Jahren eingeweihten Hauses mit einer Verkaufsfläche von 4000 Quadratmeter auf zwei Etagen gibt es weder bei der Stadt noch bei den jetzigen Mitarbeitern oder den noch drei "Untermietern" Deichmann, Mister & Lady Jeans und Mobilcom debitel eine klare Auskunft. "Wir wissen nichts" heißt es.

Kaufhausleiter Thomas Hahn und die 17 Mitarbeiter, die zum 31. Mai die Kündigung erhalten haben, sind derzeit damit beschäftigt, die Warenreste zu verkaufen und das Kaufhaus zu räumen. Die erste Etage ist schon seit einigen Monaten leer geräumt, ein paar Regale und ein paar nackte Schaufensterpuppen stehen noch. Aber auch sie werden bis zum Monatsende verschwinden, ebenso wie die wenigen Verkaufstische im Erdgeschoss, die in der Mitte wie verloren wirken und an denen die letzten Bücher, CD, Reißverschlüsse, Uhren oder Ringe und Ketten verkauft werden. "Das ist wirklich schlimm", sagt eine Bernburgerin, die erschrocken in der der fast leeren ersten Etage steht.

Thomas Hahn erinnert sich noch gut, wie das Kaufhaus im Mai 1999 eröffnet wurde, Kaufring bot auf 2000 Quadratmeter ein breites Kaufhaus-Sortiment an, auf den anderen 2000 Quadratmetern vielen kleinen Geschäften vom Friseur über den Blumenladen und das Nagelstudio bis zum Imbiss von Marion Jänsch einen lukrativen Standort in einem schönen Haus und in bester Lage. "Die erste rote Karte wurde uns vor zwei Jahren gezeigt, als schon einmal von einer Neuvermietung des Hauses die Rede war. Nach und nach zogen die "Untermieter" aus und das Kaufhaus konnte nicht mehr disponieren, so dass die erste Etage geschlossen wurde. Jetzt ist wieder von einer Neuvermietung die Rede, aber der Betreiber, die Archon Group, so Hahn, hat das Kaufhaus aufgefordert, die Fläche zu räumen.

Deichmann, Mister & Lady Jeans und der Handy-Shop bleiben vorerst am Karlsplatz. "Wir müssen den ganzen Tag nur Fragen beantworten, was aus uns wird", berichtet Steffi Graumann, "die Ungewissheit ist furchtbar. Schade, dass wir zum Stadtfest nicht wie gewohnt öffnen werden", sagt sie. Informiert über die Zukunft des Hauses wurde ebenso wie die drei zurückgebliebenen Untermieter auch die Kreissparkasse nicht. "Bei uns hat sich niemand gemeldet", sagt Ute Cziesla, "der Automat bleibt weiter in Betrieb. Es ist bisher auch keine Änderung vorgesehen."

Bis Montagabend hat die MZ von der Archon Group, die das Haus verwaltet, keine Auskunft erhalten.