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Bernburg Bernburg: Großer Hund beißt eine Katze auf dem Boulevard tot

Von CARSTEN STEINBORN 17.09.2010, 16:34

BERNBURG/MZ. - An den Abend des 31. August wird sich Annett Gdawitz noch lange erinnern. Sie hatte Nachtdienst in einem Geschäft auf dem Bernburger Boulevard, als sie draußen ein jämmerliches Schreien von einem Tier hörte. Bald darauf fanden sie und Ilse Reichmann, die vom Katzen füttern auf dem Karlsplatz kam, an einer Hauswand liegend eine tote Katze. In den Wochen zuvor war das Tier in den Geschäften wie zu Hause gewesen. Bekam hier etwas Futter, konnte dort in einer Ecke schlafen - weil sich die Besitzerin nicht kümmerte, sagt Ilse Reichmann.

Die leblose Katze wies schwere Verletzungen auf. Die Untersuchung eines Tierarztes erbrachte einen eindeutigen Befund: Das Tier wurde durch den Biss eines großen Hundes getötet. Den Bericht mit Röntgenbildern hat Annett Gdawitz in einem großen Couvert. Und Ilse Reichmann hat einen Verdacht: Immer nachts sind Leute mit einem Rottweiler auf dem Boulevard und auf dem Karlsplatz unterwegs. Selten sei das Tier angeleint. Schon mehrfach habe sie die Halter des Rottweilers auf die Leinenpflicht für Hunde in der Stadt aufmerksam gemacht, stieß jedoch auf taube Ohren.

Am besagten Abend wurde sie von den Hundehaltern gar auf die tote Katze aufmerksam gemacht. "Das ist doch verdächtig", sagt Frau Reichmann. Schließlich hätten die Leute sonst nie ein Wort mit ihr gewechselt. Was Reichmann, Gdawitz und Heike Sülze vom benachbarten Einrichtungsgeschäft ärgert ist, dass niemand regiert. Zwar haben sie den Fall beim Ordnungsamt der Stadt gemeldet, aber die Auskünfte waren unbefriedigend. Ihren Hinweis, den Rottweiler zu kontrollieren, er müsste Kratzverletzungen vom Kampf haben, wurde zurückgewiesen. "Das sei ein Eingriff in die Rechte des Hundehalters, wurde mit gesagt", berichtet Annett Gdawitz.

Aus Sicht der Frauen kontrolliert das Ordnungsamt der Stadt zu wenig die Einhaltung der Leinenpflicht für Hunde. "Auf der Alten Bibel sieht man immer wieder große Hunde unangeleint - und da ist ein Kinderspielplatz", sagt Frau Reichmann. "Wenn ich falsch parke, sind sofort die Politessen mit dem Maßband da, aber bei Hundehaltern wird weggeschaut", sagt Annett Gdawitz.

Ein Vorwurf, den Dezernent Holger Dittrich so nicht gelten lassen möchte. "Der Leinenzwang wird kontrolliert", behauptet Dittrich gegenüber der MZ. Allerdings nicht ständig und überall. Der Fall mit der toten Katze sei indes für das Ordnungsamt keinesfalls abgeschlossen. Das hat er einem Aktenvermerk entnommen, da die zuständige Amtsleiterin zur Zeit im Urlaub und nicht erreichbar sei. Dem Vermerk entnehme er, dass die Halter des Rottweilers bekannt sind und gegen sie ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Leinengebot erwogen wird. Zudem weiß er, dass es einen Augenzeugen des Vorfalls von 31. August gegen soll. Es wäre wichtig, dass der sich meldet. "Denn ohne Zeugen wird es rechtlich schwierig", sagt Dittrich.

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