Bernburg Bernburg: Geburt nach Wunsch im Kreißsaal
BERNBURG/MZ. - "Das Klinikum verfügt über einen sehr gut ausgestatteten, modernen Kreißsaal", sagt Dr. Petra Petereit, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Bernburg. Hier können alle Fragestellungen der Geburtshilfe geregelt werden. Rund um die Uhr stehe ein hoch qualifiziertes Team von Anästhesisten zur Verfügung. Zudem gebe es eine Intensivstation.
"Zur Erleichterung der normalen Geburt können wir den Schwangeren eine regionale Anästhesie anbieten", so die Chefärztin. Ganz wichtig sei: "24 Stunden am Tag haben wir hier einen Facharzt für Kinderheilkunde vor Ort." Der stehe im Kreißsaal zur Verfügung und betreue rund um die Uhr auch die Neugeborenenstation.
22 Kinder weniger als 2009 werden 2010 in der Klinik geboren. Die Zahl von 300 Geburten, von der Politik als Grundlage für ein effektives Wirtschaften vorgelegt, werde immer mehr von Fachleuten in Frage gestellt, so Petereit. Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Bernburg leiste einen wichtigen Beitrag, um in der Region eine breitflächige Betreuung anzubieten. In der Klinik sind vier Fachärzte und zwei Ausbildungsassistenten (Ärzte in der Facharztausbildung) und 35 Schwestern beschäftigt.
Die Klinik arbeite auch mit den niedergelassenen Ärzten der Fachrichtung zusammen. So übernimmt die Klinik nach Petereits Worten zum Beispiel die ambulante Betreuung und Überwachung der Schwangeren, wenn unvorhergesehene Probleme entstehen oder eine Arztpraxis wegen Urlaubs geschlossen ist. In der Klinik werden dann das CTG (Cardiotokografie - Aufzeichnung der Herzschlagfrequenz des Kindes sowie der Wehentätigkeit) und auch die Doppleruntersuchung (stellt den Blutfluss in den Gefäßen des Babys dar) vorgenommen.
"Die Spontangeburt ist bei uns die häufigste Geburtsart", berichtet die Chefärztin. Etwa 20 bis 25 Prozent der Kinder kommen per Kaiserschnitt auf die Welt. "Hauptsächlich sind es medizinisch indizierte Kaiserschnitte." Nur wenige Frauen kommen bereits mit dem Wunsch für einen Kaiserschnitt in die Klinik. "Wir Frauenärzte bemühen uns weltweit darum, diese Tendenz gering zu halten."
Vier bis sechs Wochen vor dem Entbindungstermin sollten die Schwangeren in die Klinik kommen, um sich die Örtlichkeiten anzuschauen, empfiehlt Petra Petereit. Die Klinik bietet zudem zahlreiche Vorbereitungskurse für Schwangere an. So gibt es Kurse für Schwangere, für Schwangere mit Partner, Geschwisterkurse und Großelternkurse. Zudem seien auch das Schwangerenschwimmen und die Schwangerengymnastik gefragt. "Die Kurse werden von den Hebammen, die bei uns tätig sind, geleitet." Beim Besichtigungstermin erfahren die Frauen auch alles über die Geburtsschmerzlinderung durch Regionalanästhesie. "Uns ist wichtig, alle Aufklärungsgespräche vor der Geburt zu führen." So könne die Geburt ohne Hektik und Stress für die Frauen ablaufen.
Im Kreißsaal können alle Gebärpositionen, die von den Frauen als angenehm empfunden werden, eingenommen werden. Selbst eine Wannengeburt ist möglich. Und natürlich, so die Chefärztin, seien in den meisten Fällen die Ehemänner und Partner der Frauen bei der Geburt dabei. "Es gibt nur wenige Frauen, die sich nicht jemanden zum Festhalten und Trösten mitbringen." So sei mitunter die Großmutter oder die Freundin dabei.
In der Regel bleiben die Frauen vier bis fünf Tage nach der Geburt noch in der Klinik. Dies, so die Chefärztin, habe viele Vorteile. Zum einen werden in diesen Tagen bereits die beiden ersten Untersuchungen beim Neugeborenen vorgenommen, die die Frauen sonst mit dem Kleinstkind beim Kinderarzt bei meist vollen Wartezimmern durchführen lassen müssen. "Außerdem wissen die Frauen, dass in der Zeit in der Klinik das Stillen gut in Gang gekommen ist und Mutter und Kind mit dieser Ernährungsweise gut zurecht kommen." Spezialisierte Kinderschwestern beraten die jungen Mütter zum Stillen, in der Klinik gibt es ein separates Stillzimmer. "Wir streben an, dass alle Kinder gestillt nach Hause entlassen werden." Zu 95 Prozent werde dieses Ziel erreicht.
Erfahrene Kinderschwestern zeigen den jungen Müttern, wie die Babys richtig gebadet und gewickelt werden und wie man Fiber misst. "Wenn die Mütter Probleme haben, wissen sie, dass sie jederzeit nach der Entlassung noch zu uns kommen können." So könne die Neugeborenengelbsucht erst zehn Tage nach der Geburt auftreten. In der Klinik werden die Kinder dann mit Blaulicht bestrahlt. Auch nach problemlosen Geburten werden die Frauen nicht allein gelassen. Die Klinik vermittelt Hebammen - eigene oder freiberufliche, die sich dann zu Hause mit um das Kind kümmern. Außerdem wird in der Klinik Babyschwimmen angeboten und für die Frauen eine Rückbildungsgymnastik.
"Unser komplexes Angebot für die Frauen vor und nach der Geburt lässt kaum Wünsche offen", sagt Petra Petereit. Sogar ambulante Geburten sind in der Klinik möglich. "Die Frauen entbinden bei uns und werden noch zwei Stunden nachbeobachtet." Ist dann alles in Ordnung und stimmt auch der Kinderarzt zu, dürfen die Frauen mit ihren Kindern wieder nach Hause gehen. "Ich finde es ganz wichtig, dass man den Super-Standard, den unsere Klinik bietet, nutzt und nicht auf die Idee kommt, zu Hause zu entbinden", so die Chefärztin.
Drei Kreißbetten stehen den Gebärenden zur Verfügung. Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe verfügt über 35 Betten. Die Frauen sind in modernen Zwei-Bett-Zimmern mit separater Nasszelle mit Dusche, Bidet und Wanne untergebracht. "Wir bieten auch das komplette Rooming-in an."
Häufige Jungennamen 2010: Tim, Finn, Ben, Luca, Louis, Julian, Leon, Lennox. Mädchen heißen: Sophie, Sophia, Leonie, Mia, Pia, Lena, Joline, Zoe, Phiona.