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Bernburg Bernburg: Frauen-Kino im Modegeschäft

Von Katrin Noack 13.10.2016, 12:01
Miranda Priestly (Meryl Streep, r.) wirft in dieser Szene aus „Der Teufel trägt Prada" ihrer Assistentin Andrea Sachs (Anne Hathaway) die Jacke auf den Schreibtisch.
Miranda Priestly (Meryl Streep, r.) wirft in dieser Szene aus „Der Teufel trägt Prada" ihrer Assistentin Andrea Sachs (Anne Hathaway) die Jacke auf den Schreibtisch. 20th Century Fox

Bernburg - Die Bernburger Filiale „Miss Fischer“ des sächsischen Modehauses Fischer bietet ihren Kundinnen demnächst eine besondere Aktion - und erinnert zugleich an die Geschichte des Hauses an der Ecke Steinstraße/ Lindenstraße. Jeweils an den Donnerstagen, 20. Oktober und 3. November, gibt es ein Ladys-Kino im Modeladen. Gezeigt werden Filme, in denen es um Mode geht: „Der Teufel trägt Prada“ und „Sex and the City“.

„Wir werden Kinostühle hier haben und zeigen die Filme mit einem Beamer“, beschreibt Filialleiterin Ines Richter. Außerdem werde es einen Cocktail und Popcorn geben.

Im Geschäft sei Platz für 25 bis 30 Personen, die Kleiderständer werden dann zur Seite gerückt. Auf Wunsch können die Kundinnen nach dem Film auch ein Kleidungsstück kaufen. Dieses Angebot kommt gut an: „Wir sind fast ausgebucht“, so die Filialleiterin.

Ines Richter hat sich die Filmaktion nicht zufällig überlegt: Das Modegeschäft war zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Kino. Eine Kundin machte die Filialleiterin darauf aufmerksam und ließ Kopien von alten Dokumenten im Geschäft. Die Kunden können so mehr über das Haus erfahren.

Eine alte Fotografie von 1908 zeigt das „Cinephon Theater“ mit seinem großen Saal, das sich hier befand. Es hatte einen prächtigen Eingang, im Jugendstil gebaut, der heute verschwunden ist. Auf der Kopie des Kinoprogramms ist zu lesen, dass in dem Eckhaus das erste ständige Kino Bernburgs war.

Ottomar Tschakert war der Betreiber. dass Programm vielfältig: Es reichte von Revuen („Oh, du kleine Donaunixe“ über Dokumentationen („Die Seide“) bis zu Spektakulärem („Entfesselungskünstler Houdini“). 40 Pfennige kostete die Karte. In das alte Kino zurückversetzen lassen können sich bald die Kundinnen von „Miss Fischer“.  (mz)