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Bernburg Bernburg: Die Einwohner sollen sich darin wiederfinden

Von CARSTEN STEINBORN 10.12.2010, 17:07

BERNBURG/MZ. - Pressekonferenz mit Keksen und Blümchenkaffee: Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze sitzt mit Rainer Krzikewitz und Rolf Müller vor der Bernburg-Fahne und der zu "Anhalt 800", strahlt in die Runde und blättert immer wieder in einem der Bücher, die vor ihnen liegen. "1050 Jahr Bernburg (Saale) in Anhalt", so der Titel. "Das ist eine absolute Punktlandung vor Weihnachten", sagt Schütze. So könne jeder Bernburger das Jubiläumsbuch seiner Stadt noch vor dem Fest kaufen. "Ich weiß schon, wem ich es schenken kann", freut sich Schütze.

40 Autoren haben 52 Beiträge für das 300 Seiten umfassende Werk geschrieben, das seit Freitag in der Thalia-Buchhandlung, der Stadtinformation, bei Delta-Optik und im Kutscherhaus für 15,90 Euro verkauft wird. Die Vorfinanzierung wurde von der Interessengemeinschaft Stadtfest übernommen. Der Erlös aus dem Verkauf des Buches fließt direkt zurück in die Finanzierung des 1050. Stadtjubiläums im nächsten Jahr. 1 000 Bücher wurden in der ersten Auflage gedruckt. Ist die Nachfrage groß, soll es eine zweite Auflage geben, erklärt Jens Meißner vom Stadtmarketing.

Das Jubiläumsbuch ist keine Chronik, erklärt Schütze. Ziel sei es von Anfang an gewesen, viele Autoren aus den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu Wort kommen zu lassen. Dabei sollte die Geschichte der Stadt ebenso beleuchtet werden wie Gegenwart und Zukunft. Entstanden sei ein Blick auf Bernburg aus unterschiedlichen Blickwinkeln, in dem sich jeder Einwohner der Stadt wiederfinden könne.

"Wir wollten etwas einfangen von dem Geist der Zeit, wie man mit Geschichte umgeht", sagt Krzikewitz, der Mitglied des Redaktionskollegiums war. Aus seiner Sicht ist es gar nicht gewollt, dass jemand das Buch gleich von vorn bis hinten durchliest. Vielmehr gehe es darum, die Geschichten, die interessieren, herauszupicken. Für ihn, so Krzikewitz, sei nicht nur die Unterschiedlichkeit der Themen sondern auch die unterschiedliche Art zu schreiben reizvoll. "Da haben richtige Profis geschrieben, aber auch Leute, die es nicht gewohnt sind, zu schreiben", erklärt er.

Nicht immer sei es leicht gewesen, gemeinsam mit den Autoren die Texte zu bearbeiten, beschreibt Reinhard Jeske die Arbeit der Redaktion. Da wurde um Sätze, Formulierungen und gar um Worte gefeilscht, bis Rolf Müller das Layout des Jubiläumsbuches endlich erstellen und das Ergebnis der etwa einjährigen Arbeit in den Druck gehen konnte.

Tatsächlich schlagen die Beiträge im Buch einen weiten Bogen durch das Leben der Saalestadt. So beschäftigen sich Karsten Falke und Jürgen Weigelt in ihren Beiträgen mit Bernburgs erster urkundlicher Erwähnung. Falke nimmt sich des Themas aus geografischer Sicht, Weigelt aus historischer an. Wobei letzterer leicht am Alter Bernburgs rüttelt. Ein Problem war das für die Redaktion keinesfalls. "Ob civitas Brandanburg Bernburg ist oder nicht, ist so etwas wie eine Glaubensfrage", erklärt Krzikewitz. Auch die Historiker hätten dazu ganz unterschiedliche Auffassungen.

Neben unterschiedlichen Beiträgen über Bernburg, die das Buch fast zu einem Nachschlagewerk machen, enthält es auch eine zwölfseitige Zeittafel, die mit der Erwähnung Waldaus im Jahr 806 beginnt und - man staune - der Festwoche zur 1050-Jahr-Feier im nächsten Jahr endet.

Das Jubiläumsbuch "1050 Jahre Bernburg (Saale) in Anhalt" kostet 15,90 Euro und wird in der Stadtinformation Bernburg, im Kutscherhaus, in der Thalia-Buchhandlung und bei Delta-Optik verkauft; ISBN 978-3-00033108-4.