Bernburg Bernburg: Blick durch die Alkoholbrille

bernburg/MZ - Das Thema „Sucht“ stand im Mittelpunkt des 2. Gesundheitstages der Firma Pöttinger in der Mauerstraße. Die Firma, die einst als Landmaschinenbau Bernburg bekannt war, setzt darauf, dass die Mitarbeiter fit und gesund sind und will nun zwei Mal im Jahr zu einem bestimmten Thema Gesundheitstage anbieten, sagt Sabine Opitz, die zusammen mit ihrer Kollegin Carolin Bayer die Gesundheitstage organisiert.
31 Mitarbeiter hatten sich zum 2. Gesundheitstag angemeldet. Im Januar zur Premiere waren es über 40, sagt Carolin Bayer. Doch zum einen sei jetzt Urlaubszeit, zum anderen sei das Thema auch recht schwierig. „Es gibt im Betrieb viele Raucher, die sich vielleicht bei dem Thema scheuen“, vermutet Carolin Bayer.
Apotheker Jörg Wollmann kennt diese Scheu. Und die Überwindung, wenn sich jemand entschließt, aufhören zu wollen. Der Apotheker hatte ein Sortiment an Produkten aufgebaut, die beim Aufhören helfen können. „Sie könne nur den Willen unterstützen. Ohne, dass man selbst festen Willens ist, mit dem Rauchen aufzuhören, geht das nicht“, so Wollmann. Er ließ Luftballons mit einem Atemzug aufblasen, um dann das enthaltene Luftvolumen der Lunge zu messen. Das ist abhängig von der Körpergröße. Bei einem 1,80 Meter großen Mann sollte das Volumen 4,5 Liter betragen, so Wollmann. Doch Rauchen ist nur ein Thema. Simuliert wurde mit Brillen, wie Alkohol Wahrnehmung ändert und die eigenen Handlungen einschränkt.
Für Andreas Lang, Produktionsleiter im Bernburger Werk, ist der Gesundheitstag mit dem Thema „Sucht“ aber noch aus einem Grund wichtig. „Wir wollen zeigen, dass unsere Mitarbeiter Vertrauen haben sollen. Wenn jemand Probleme hat, soll er sich ohne Scheu an Vertrauenspersonen wenden können. Wir wollen helfen, nicht entlassen“, so Lang.