Balkonkonzert Balkonkonzert-Premiere am 1. Advent an Wachgasse Bernburg war Erfolg: Lob für Organisator Frank Wyszkowski

Bernburg - Irgendwie waren Frank Wyszkowskis Gefühle gespalten. Einerseits herrschte bei ihm Freude darüber, dass so viele Menschen seiner Einladung zur Balkonkonzert-Premiere am 1. Advent an die Wachgasse gefolgt waren. Andererseits hatte der Bernburger Sorge, ob es nicht doch zu viele werden und es mit dem Abstandhalten Probleme geben könnte.
Doch die Besucher zeigten sich diszipliniert. Selbst die Polizei gab nur einen kurzen Hinweis: „Halten Sie bitte Abstand. Wir wünschen allen einen schönen 1. Advent“, ertönte aus dem Lautsprecher des Streifenwagens. Das sorgte sogar für spontanen Beifall.
„Ich finde klasse, was hier veranstaltet wird. Und alle halten sich an die Regeln. Man sieht, es ist was möglich - auch in so einer Zeit“, sagte Ingo Eckert, der mit Frau und Freunden in der Schlange zum Glühwein stand.
„Ich finde klasse, was hier veranstaltet wird“, sagt Ingo Eckert
Es war den Bernburgern anzumerken, dass Frank Wyszkowski einen Nerv getroffen hatte. Sie kamen und lauschten mit Abstand der weihnachtlichen Saxofonmusik von Rainer Schulz, die vom Balkon erklang. Vor dem Haus am Saale-Ufer wand sich die Schlange der Leute, die sich einen Glühwein holten.
Hier hatte sich auch Torsten John eingereiht. Der Gastronom, der derzeit nur per Lieferservice mit Schwester Carina und Mutter Silvia John aktiv sein kann, sieht jede Aktivität in Corona-Zeiten als gut an, die einen Lichtblick beschert.
Die Menschen, die sich an der Wachgasse, auf der Fußgängerbrücke über die Saale, auf dem Saalplatz und am anderen Ufer des Flusses versammelten, genossen das weihnachtliche Flair. „Es ist eine gute Einstimmung auf das Weihnachtsfest“, sagte die Bernburgerin Angelika Schagan.
Eine Wiederholung am 4. Advent, wie anfangs geplant, gibt es nicht
Frank Wyszkowski wurde auch nach dem Konzert, als er die Hinweisschilder für ausreichend Abstand entfernte, noch angesprochen und erhielt viel Lob von den Besuchern. Da konnte der Christdemokrat, der im nächsten Jahr für den Bundestag kandidiert, auch langsam aufatmen.
Eine Wiederholung am 4. Advent, wie angedacht, wird es indes nicht geben. Es wird befürchtet, dass es noch mehr Zuhörer werden könnten. Dass das Konzert eher beendet wurde, habe nichts mit einem Abbruch zu tun, so Wyszkowski.
„Wir haben eher angefangen und haben früher aufgehört“, sagte er. Zwar seien Polizisten bei ihm gewesen, doch es sei nicht um einen Abbruch gegangen. Er sei froh, dass die Beamten mit Augenmaß kontrolliert haben.
Kurz vor dem Konzert hatte Wyszkowski noch eine Idee: Wenn schon der Glühwein kostenlos war, sollte jeder freiwillig eine Spende für einen guten Zweck geben. „Das Geld soll an Bernburger Vereine gehen. Es sind 400 Euro zusammengekommen. Je 100 Euro gehen an den Spielmannszug Bernburg, an Schwarz-Gelb, an den Ruderclub und an Schulle and Friends.“ (mz)