Baalberge Baalberge: Falscher Notruf ärgert Feuerwehr

baalberge - Gleich vier Mal ist die Freiwillige Feuerwehr Baalberge im vergangenen Jahr zu Bränden gerufen worden, die keine waren. Jedes Mal mussten die Kameraden vor Ort feststellen, dass sich da jemand einen schlechten Scherz erlaubt hatte. „Das ist sehr ärgerlich“, sagt Jens Conrad von der Freiwilligen Feuerwehr Baalberge, der in allen vier Fällen Einsatzleiter war.
Feuerwehr hat Anzeige erstattet
Jedes Mal habe der Anrufer sehr detaillierte Angaben zum Brandort gemacht: Einmal sollte es in der Nähe der Alten Ziegelei gebrannt haben. Ein andermal will der Anrufer einen Laubenbrand beobachtet haben. Doch als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, war von einem Feuer nichts zu sehen. „Beim dritten und vierten Mal waren wir dann schon misstrauisch“, sagt Conrad. Ausrücken mussten sie aber trotzdem. „Wir sind natürlich zum Einsatz verpflichtet“, sagt der Einsatzleiter. Viele Feuerwehrleute würden dafür ihren Arbeitsplatz verlassen. „Wenn die Kameraden dann vor Ort feststellen, dass sie umsonst gekommen sind, wirkt sich das natürlich negativ auf ihre Moral aus“, so Conrad, der wie seine Kollegen über diesen vermeintlichen Scherz gar nicht lachen kann. In allen vier Fällen hat die Feuerwehr anschließend auch Anzeige erstattet.
Verfahren wurde eingestellt
Bei der Bernburger Polizei ist indes nur ein Fall von Missbrauch des Notrufs in Baalberge bekannt, sagte Polizeisprecher Marco Kopitz auf MZ-Anfrage. In diesem Fall sei auch ein Tatverdächtiger ermittelt und verhört worden. Jedoch sei das Verfahren mit der Begründung, dass die Täterschaft nicht nachvollziehbar sei, von der Staatsanwaltschaft, eingestellt worden, so Kopitz. Mehr könne er dazu nicht sagen. Indes gebe es im ganzen Salzlandkreis immer wieder „Scherzbolde“, die den Notruf wählen, obwohl sie gar keine Hilfe benötigen. Wie viele davon speziell die Feuerwehr betreffen, kann Kopitz nicht sagen. Es sei jedenfalls keine gehäufte Anzahl (wie in Baalberge) zu verzeichnen.
Auf jeden Fall sei es leicht möglich, den Anschluss zu ermitteln, von dem aus der Notruf gewählt wurde. Denn die „Rufnummer-Unterdrückung“ funktioniere in diesem Fall nicht, erklärt Kopitz. Ist der Besitzer des Anschlusses dann ermittelt, werde er befragt. Aber natürlich kann dieser dann sagen, dass er den Notruf gar nicht gewählt habe. (mz)