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Asylsuchende im Salzlandkreis Asylsuchende im Salzlandkreis: Wohncontainer in Bernburg für Flüchtlinge

Von katharina thormann 22.09.2014, 08:16
An der Köthenschen Straße in Bernburg, nahe des bereits bestehenden Asylbewerberheims, sollen Wohncontainer aufgestellt werden.
An der Köthenschen Straße in Bernburg, nahe des bereits bestehenden Asylbewerberheims, sollen Wohncontainer aufgestellt werden. pülicher Lizenz

bernburg/peissen - Wegen der zunehmenden Zahl an Flüchtlingen im Salzlandkreis will die Kreisverwaltung nun neue Wege gehen. „Als kurzfristige Maßnahme prüft der Salzlandkreis derzeit die Anmietung von (Wohn-) Containern“, gab Kreissprecher Timmi Mansfeld bekannt. Diese sollen voraussichtlich auf dem Gelände der Köthenschen Straße 60a aufgestellt werden. Dort existiert bereits eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende.

75 zusätzliche Plätze geplant

In diesen möblierten Containern sollen vorübergehend 75 Personen Platz finden, heißt es aus der Kreisverwaltung. Zum Vergleich: Allein im September wurden dem Kreis 85 Asylbewerber zugewiesen. Plätze in den bisher bestehenden Unterkünften (in Bernburg sind es allein drei) gibt es nicht mehr. Damit die Flüchtlinge, die vor allem aus den Krisenherden der Erde wie dem Irak, der Türkei und aus Afrika kommen, nicht auf der Straße sitzen, sei man auf diese Zwischenlösung gekommen.

Diese soll wahrscheinlich im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden. So ist laut Mansfeld geplant, weitere Container in Aschersleben aufzustellen und als Gemeinschaftsunterkunft zu betreiben. „Hier müssen jedoch noch weitere Aspekte geprüft werden, zum Beispiel der Abriss von bestehenden Gebäuden“, sagt Mansfeld. Eine endgültige Entscheidung steht deshalb noch aus.

Alte Schule in Peißen keine Option

Darüber hinaus soll in Schönebeck (Elbe) das Wohnheim „Schifferschule“ freigelenkt werden. Derzeit sind dort zum Teil noch Berufsschüler untergebracht. Künftig will man das Gebäude aber ausschließlich für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen. Unterdessen machten in den vergangenen Wochen Gerüchte die Runde, dass in der ehemaligen Grundschule in Peißen eine weitere Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber entstehen soll. „Eine Unterbringung in ehemaligen Schulen ist nicht vorgesehen. Bei einer solchen Unterbringungsvariante würde der Salzlandkreis auch über eigene Gebäude verfügen“, dementierte Kreissprecher Mansfeld die Behauptungen.

Langfristig will sich der Kreis stattdessen weiterhin daran orientieren, die Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen. Stets sei man auf der Suche nach Möglichkeiten und regelmäßig in Gesprächen mit Wohnungsgenossenschaften.

Allerdings stellt sich dieses Vorhaben zunehmend schwieriger heraus, vor allem in Anbetracht der hohen Zuweisungszahlen von der Zentralen Anlaufstelle in Halberstadt. Allein dort sollen die Kapazitäten um ein Viertel erweitert werden, um den Zustrom handhaben zu können.

Allein in Bernburg gibt es drei Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber. Die beiden größten befinden sich am Teichweg und unweit von dort entfernt an der Köthenschen Straße. Erst im Dezember vergangenen Jahres wurde ein weiteres Gebäude in der Magdeburger Straße für Flüchtlinge hergerichtet. In diesem sind vor allem Familien mit Kindern untergekommen. Inzwischen sind aber alle Plätze in allen drei Unterkünften sowie angemieteten Wohnungen belegt. (mz)