Zwei Zwergotter als Testtiere

Aschersleben/MZ. - Der Ascherslebener Tierpark hatte dafür seine beiden Zwergotter zur Verfügung gestellt. "Für die Untersuchung ist es notwendig, dass die Tiere mit einem inaktivierten Staupe-Impfstoff geimpft werden. Das erfolgt drei Mal im Abstand von drei Wochen", erklärte die Forscherin. Eine dreimalige Impfung sei notwendig, weil "bei diesem Impfstoff die Erreger so geschwächt sind, dass sie sich nicht mehr vermehren können", klärt sie auf. Die letzte Untersuchung gebe es dann nach einem Jahr. Da solle festgestellt werden, ob sich noch Antikörper im Blut befinden.

Vor jeder Impfung werden den Tieren drei bis fünf Milliliter Blut abgenommen. Bei der äußerst aufwendigen Blutuntersuchung, die in Rotterdam erfolgt, wird festgestellt, ob sich Antikörper im Blut gebildet und ob und wie sich die weißen Blutkörperchen verändert haben.

Vor der Blutentnahme müssen die Tiere narkotisiert werden. Dafür hatte Astrid Günther-Weigel ein tragbares Inhaliergerät mitgebracht. "Die Narkose mit einem Gas hat den großen Vorteil, dass die Tiere nur so lange betäubt sind, wie sie das Gas einatmen", klärt sie auf. Tierparkmitarbeiter hatten die beiden Zwergotter eingefangen. In einer mitgebrachten, abgedichteten Transportkiste lässt Astrid Günther-Weigel das Gas einströmen. Nach etwa zehn Minuten liegt das Tier regungslos in der Kiste. Als der Otter aus der Kiste genommen wird, stülpt die Forscherin einen Trichter über seinen Kopf, durch den das Gas jetzt eingeatmet wird. Kurze Zeit später tropft schon das Blut aus der Kanüle in ein Minireagenzglas. Zwar muss der Otter nur fünf Milliliter davon opfern, doch dauert es trotzdem eine ganze Weile. Schließlich zieht Frau Günther-Weigel die Spritze mit dem inaktivierten Staupen-Virus auf und impft das Tier. Schon wenig später ist der Otter wieder mobil. Das anschließend "behandelte" Weibchen zeigte sich bei der Blutentnahme recht geizig. Für die notwendige Untersuchung war es dennoch ausreichend.