Berufsschule kooperiert mit Zoo Zoo in Aschersleben: Warum die Hühner ihre Eier nun entspannter legen können
Wema-Schüler aus dem Salzlandkreis bauen ein Kastensystem für Brahma-Hühner und seltene Puten.

Aschersleben/MZ. - Die aus Multiplexplatten bestehenden Legeboxen sind ein Schwergewicht, aber eine Erleichterung für den Ascherslebener Zoo. Der hat mit Ronquières-Puten und Brahmas nämlich auch seltene alte Haustierrassen im Bestand. „Bisher haben Hühner und Puten ihre Eier hier immer im Stroh gelegt. Wir hatten auch kleine Autoreifen als Nester drin, aber die Eier sind da immer in die Rinnen gerutscht“, sagt die zuständige Pflegerin Cindy Witkowski und meint: „Das war keine wirkliche Lösung!“ Deshalb hat der Zoo nun Hilfe bei den Berufsbildenden Schulen Aschersleben-Staßfurt „Wema“ gesucht.
„Wir haben ja eine Kooperation mit dem Zoo“, erklärt Berufsschullehrer Holm Scherf, der die gewünschten Legeboxen mit Platz für sieben Nester in der Holzwerkstatt angefertigt hat – gemeinsam mit drei Schülern. „Die sind im Berufsvorbereitungsjahr und werden auf ihre beruflichen Perspektiven vorbereitet. Und da ist es umso schöner, wenn sie sehen, dass sie etwas schaffen, was Sinn und Bestand hat“, weiß die stellvertretende Schulleiterin Angelika Ducke. Und erzählt, dass die Wema-Schüler den Zoo so schon bei einigen Projekten unterstützt haben.
Kastensystem gebaut
„Wir haben da mehrere Stunden dran gebaut“, sagt Holm Scherf angesichts der neuesten Aufgabe, zu der natürlich auch die vorherige Planung gehörte. Herausgekommen ist ein 1,08 Meter hohes, 1,80 Meter breites und 70 Zentimeter tiefes Kastensystem, das künftig unten von den größeren Puten und oben von den Brahmas genutzt werden kann. Doch erst einmal muss es mit einem Radlader zum Stall gefahren werden, was für einige Aufregung beim Federvolk sorgt.
Hahn Klaus verteidigt seine drei Hennen. Die imposanten Brahmas mit ihren Federschuhen sind große Fleischhühner, deren Hahn schon nach einem Jahr immerhin fünf Kilogramm auf die Waage bringen kann. Gezüchtet wurde diese alte Hühnerrasse in Amerika. Ihr Name stammt vom indischen Strom Brahmaputra, sie stehen für Mut und Kraft und haben eigentlich ein ruhiges Wesen. In Aschersleben gibt es drei verschiedene Farbschläge: von ganz hell bis dunkel.
Unterschiedliche Farbschläge
Aufgeregt zeigen sich auch die Ronquières-Puten, die es in Aschersleben ebenfalls in unterschiedlichen Farbschlägen gibt. Auch sie sind eine alte, vom Aussterben bedrohte Haustierrasse. Ihr Hahn, der von den Pflegern Mr. Google genannt wird, hat bei der Aktion ebenfalls ein Auge auf seine drei Damen.
Cindy Witkowski füllt die Boxen, die nun ihren Standort gefunden haben, mit Stroh auf und meint: „Schauen wir, ob sie es annehmen.“