Zoo Aschersleben Zoo Aschersleben: Trauer um Amurkatze Tamara

Aschersleben - „Natürlich tut es weh - sogar total“, gesteht Dietmar Reisky. Denn mit dem Tod von Tamara verschwindet eines der Markenzeichen aus dem Ascherslebener Zoo: die extrem seltenen Amurkatzen. Für Zoomitarbeiter und Besucher ein großer Verlust. Hatten die doch erst vor kurzem auch Cindy betrauert. Eine 20 Jahre alte schwarze Pantherin, die eine Handaufzucht und damit besonders anhänglich war.
Kater Tommy wurde nach Dessau abgegeben
Amurkatze Tamara, die aus Altersgründen starb, hatte zwölf Jahre in der Eine-Stadt gelebt, in dieser Zeit 22 Junge großgezogen. Ihren Partner Tommy, den sie zurückgelassen hat, haben die Ascherslebener nun schweren Herzens nach Dessau abgegeben. Dort wurde er aber wenigstens von zwei hübschen Katzen-Mädchen erwartet, deren Kater vor einiger Zeit gestorben ist.
Tamara selbst war 2006 aus Dortmund nach Aschersleben gekommen. Tommy ein Jahr zuvor aus Dresden. „Es gibt nur ganz wenige deutsche Zoos, in denen diese Katzen überhaupt gehalten werden“, spricht Zoo-Chef Reisky von der Unterart der Bengalkatze, die eigentlich im Osten Sibiriens und in der Mongolei zu Hause ist. „Und bis auf eine Haltung in Worms haben alle anderen Zoos die Tiere von uns hier bekommen.“
Amurkatzen sind kleiner als Hauskatzen
Warum die Amurkatzen trotz ihrer großen Seltenheit kaum in deutschen Zoos und Tierparks zu finden sind? „Sie sind relativ unscheinbar“, glaubt der Zooleiter die Antwort auf diese Frage zu wissen. „Die kleinste Wildkatzenform, die es gibt. Sie sind sogar kleiner als Hauskatzen“, beschreibt er die Tiere, die auch perfekte Schwimmer und Kletterer sind.
Ozelots, Fischkatzen, Rohrkatzen und Rotluchse leben im Zoo
Aber der Ascherslebener Zoo sieht die Katzenhaltung als sein Markenzeichen an. Als Besonderheit gegenüber anderen Einrichtungen eben. Und so tummeln sich neben spektakulären Tieren wie weißen Tigern und Löwen eben auch kleine Katzenarten, wie Ozelots und Fischkatzen, Rohrkatzen und Rotluchse, in den zum Teil großzügig gestalteten Gehegen. Und bis jetzt eben auch die Amurkatzen, die trotz ihrer Schlichtheit eigentlich kleine Schönheiten sind. Denn das graubraune Fell der Tiere ist sowohl gepunktet als auch getigert. Was für eine perfekte Tarnfarbe im Unterholz sorgt.
Doch Ascherslebens Zoochef Dietmar Reisky ist - was die Amurkatzen betrifft - nicht ohne Hoffnung. „Wir haben eine Abmachung mit dem Dessauer Zoo“, verkündet er. „Wenn es dort Nachwuchs geben sollte, bekommen wir den zurück - und können uns hier wieder eine eigene Haltung aufbauen.“ (mz)