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Zoo Aschersleben Zoo Aschersleben: Nachwuchs bei Meerkatzen und Zwergziegen

Von Regine Lotzmann 18.07.2017, 08:30
Zum zweiten Mal hat die Dianameerkatze Nachwuchs. Sie soll bald ein größeres Gehege bekommen.
Zum zweiten Mal hat die Dianameerkatze Nachwuchs. Sie soll bald ein größeres Gehege bekommen. Frank Gehrmann

Aschersleben - Nö, da kennen sie nichts! Geht es um leckere Ziegenmilch, können die kleinen Racker ihr Revier und ihre „Futterquelle“ gut verteidigen. Ascherslebens Zoo-Chef Dietmar Reisky freut sich über die kleinen Zwerg-Zicklein, die sich seit kurzem im Streichelgehege tummeln. „Die sind ein biologisches Wunder“, lacht er ausgelassen. „Denn wir haben gar keinen Bock!“

Na ja, ganz so war es dann doch nicht, gesteht der Zoo-Chef schmunzelnd. Den Ziegen-Papa hätten sich die Ascherslebener für kurze Zeit aus Walbeck ausgeliehen, damit es bei den Zwerg-Ziegen mal wieder Nachwuchs geben kann.

Den hat die Einrichtung auf der alten Burg übrigens reichlich. Auch an anderer Stelle. So haben neben Rotluchs, Salzkatze und Erdmännchen (die MZ berichtete) auch die Nilflughunde und die Degus niedliche Tierkinder zu bieten. Ebenso wie die Dianameerkatze. „Das ist eine sehr seltene Affenart, für die es ein europäisches Erhaltungszuchtprogramm gibt“, berichtet Dietmar Reisky.

Auch bei Nilflughunden und Degus gibt es Nachwuchs

„Da haben wir jetzt das zweite Jungtier und sind ganz stolz, denn das schaffen nur wenige Zoos“, gesteht der Zoo-Leiter. Und berichtet von dem Koordinator aus dem schottischen Edinburgh, der genau festlegt, wo es Nachwuchs geben darf und wo der später hingeht. „Wir haben dafür extra ein Weibchen aus Berlin bekommen.“

Für die kleine Familie - das andere Jungtier wurde vor zwei Jahren geboren - soll deshalb auch die Anlage vergrößert werden. Die sei nämlich ein bisschen beengt. „In nächster Zeit irgendwann“, kündigt Reisky die Erweiterung der Affen-Unterkunft an und meint: „Die Dianameerkatzen gehören zu den schönsten Affen überhaupt.“

Eigentlich leben die Primaten mit dem schwarz-weiß-orangenen Fell im dichten Regenwald Westafrikas und würden deshalb ihr Revier durch laute Rufe markieren. So, wie sie derzeit auch durch den Zoo in Aschersleben schallen. „Unser Traum war es eigentlich, die Affen in die Bäume zu lassen“, erzählt Reisky mit Blick nach oben ins grüne Blätterdach. „Aber das geht nicht, die Bäume sind hier alle miteinander verbunden - und die Affen wären weg.“

Mitglied vom Förderverein übergab Nandus

Zuwachs hat es übrigens auch in anderen Gehegen gegeben: „Wir haben von einem Fördervereins-Mitglied Nandus bekommen“, berichtet der Zoo-Leiter von den südamerikanischen Laufvögeln, die es in Aschersleben schon einmal gab. „Das sind ganz genügsame Vögel - wie eine Miniausgabe vom Strauß.“ Die seien derzeit noch nicht ausgewachsen. „Deshalb kennen wir auch das Geschlecht der Jungvögel noch nicht. Aber sie sind sehr umgänglich“, findet er.

Bei anderen Arten - wie bei den Lamas und Kamelen zum Beispiel - verzichte die Einrichtung aber ganz bewusst auf die Zucht. „Da werden wir die Jungtiere nämlich nicht mehr los.“

Wo es Schwierigkeiten gebe, den Nachwuchs unterzubekommen, greife im Vorfeld Verhütung oder der bewusste Verzicht auf unterschiedlich geschlechtliche Tiere. Bei den Lamas gebe es in der Eine-Stadt nur noch vier Stuten. „Und bei den Kamelen sind der alte Hengst sowie eine Stute verstorben - die anderen Stuten sind auch schon älter, da soll erst einmal kein Hengst mehr rein.“

Ähnlich sehe es bei den Sibirischen Tigern aus. „Da haben wir deshalb nur noch zwei Männchen“, spricht Reisky von der Männer-WG, die schon seit einigen Jahren gut funktioniert. Die beiden Brüder sind Nachkommen von Puhdy, der lange Aushängeschild des Ascherslebener Zoos war. 2014 musste das unheilbar kranke Tiger-Männchen 17-jährig eingeschläfert werden. Dessen Partnerin Taiga hatte da schon den Zoo in Richtung Gotha verlassen. Aus Platzgründen. Denn die beiden Jungtiere wollte damals kein anderer Zoo haben.

Auch bei den Muntjaks - kleinen Hirschen aus Südostasien - darf nicht mehr gezüchtet werden. „Es gibt da eine Liste invasiver Arten - also von Tieren, die hier nie wild gelebt haben, aber andere Arten verdrängen -, wie Nasenbären zum Beispiel oder eben die Muntjaks.“ Das findet Reisky jedoch schade.

(mz)

Süßer Nachwuchs auch bei den Zwerg-Ziegen.
Süßer Nachwuchs auch bei den Zwerg-Ziegen.
Frank Gehrmann