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Zoo Aschersleben Zoo Aschersleben: Kleine Hüpfer machen es Chamäleons nach

Von Regine Lotzmann 04.09.2019, 09:56
Mit der „Farbgebung“ der Scheibe haben die Weißbart-Ruderfrösche wohl Probleme. Ansonsten können sie ihren Untergrund gut imitieren. Die kleinen Hüpfer werden trotzdem bald zu sehen sein.
Mit der „Farbgebung“ der Scheibe haben die Weißbart-Ruderfrösche wohl Probleme. Ansonsten können sie ihren Untergrund gut imitieren. Die kleinen Hüpfer werden trotzdem bald zu sehen sein. Regine Lotzmann

Aschersleben - Sie haben eine Superkraft: Einem Chamäleon gleich können die Weißbart-Ruderfrösche ihre Farbe ändern. „Weiß mit braunen Streifen, grün, ganz braun - je nach Untergrund“, sagt Alexander Beck und freut sich, dass seit wenigen Tagen zehn dieser besonderen Hüpfer im Ascherslebener Zoo leben würden. Noch allerdings hinter den Kulissen.

„Wir wollen unser Tropenhaus wieder zu dem machen, was es einmal war“, erklärt der Zooleiter und sagt: „Es war mal als Terrarium und Aquarium gedacht. Und wir gehen nun wieder zu den Wurzeln zurück: Amphibien, Reptilien, Fische.“ Die kleinen Degus - eine in Chile heimische Nagetierart - sollen deshalb ihren Platz im Tropenhaus räumen. Sie würden ihren Lebensabend in Aschersleben verbringen, neue gebe es aber nicht, so Beck.

Aus Asien stammenden Amphibien sind aus dem Chemnitzer Tierpark

„Das wird ein schönes Terrarium werden, mit einer tollen Bepflanzung und einer attraktiven Rückwandgestaltung aus Styrodur, einer Hartschaumplatte, die gut zu gestalten ist und der natürlichen Umgebung nachempfunden wird“, kündigt der Zooleiter das dann neue Zuhause der noch kleinen Weißbart-Ruderfrösche an. Die werden immerhin bis zu zehn Jahre alt, zehn Zentimeter groß und seien damit eine - auch für die Besucher interessante - sehr große Froschart.

Bekommen haben die Ascherslebener die eigentlich aus Asien stammenden Amphibien aus dem Chemnitzer Tierpark, dessen Schwerpunkt die Froschhaltung ist. „Da kommt man auch einmal an exotische Frösche ran“, erklärt der Zooleiter und sagt: „Ich freue mich, dass wir die nun haben.“ Denn die Tiere seien nachtaktiv und würden damit gut ins Tropenhaus passen. Und durch das Wechseln der Farbe werden die Besucher eben genauer hinschauen müssen.

Knallbunter Attraktion ziehen die Blicke auf sich

Damit passen die Amphibien gut zu den anderen Attraktionen des Tropenhauses, in dem es zum Beispiel Stumpfkrokodile gibt. Oder farbenfrohe Baumsteigerfrösche, auch als Pfeilgiftfrosch bekannt. In knalligem Rot, Salamander-Gelb oder einem satten Blau ziehen sie die Blicke auf sich.

Doch noch leben die Weißbart-Ruderfrösche in einem Glaskasten mit ganz viel Grün im Hinterzimmer der Anlage. „Das wird mit Sicherheit noch zwei Monate dauern“, sagt Alexander Beck. Denn vorher soll noch - und das machen die Zoo-Mitarbeiter alles neben ihren eigentlichen Aufgaben, neben dem Tagesbetrieb - die Voliere der Schneeeulen, der berühmten Harry-Potter-Eule sozusagen, umgebaut werden.

„Wir versuchen, das naturnah zu gestalten - mit einem Badebecken, was für Schneeeulen sehr wichtig ist," sagt Zooleiter Alexander Beck

„Wir versuchen, das naturnah zu gestalten - mit einem Badebecken, was für Schneeeulen sehr wichtig ist, denn die baden sehr gern“, sagt Beck und zeigt auf das Gehege, in dem bereits Erde ausgehoben ist und Steine aufgestapelt sind. Die Wasserleitungen zur Anlage, die sich hinter dem Affenhaus befindet, wurden schon verlegt. „Das Wasser muss nämlich täglich gewechselt werden und die Tierpfleger können das ja dann nicht gießkannenweise hinbringen.“

Beck spricht zudem von drei Kubikmetern natürlichen Bodensubstraten und 1,5 Tonnen Naturstein, die in der Anlage verbaut werden sollen. „Und wenn alles fertig ist, die Höhlen modelliert wurden, dann kommen Sand, Rindenmulch und verschiedene Splitte rein.“ An die Rückwand kommen Birkenhölzer und Kunstfelsen. Damit es dem natürlichen Lebensraum ähnele und auch für die Besucher attraktiv sei.

Und natürlich hofft der Zooleiter so auch auf den einen oder anderen Nachwuchs bei dem Ascherslebener Schneeeulen-Paar, das während der Bauarbeiten in einer Voliere gegenüber von den Berberaffen lebt. Etwa zwei Monate werde der Umbau wohl noch dauern, schätzt der Zoochef.

Dann machen sich die Mitarbeiter an das Frosch-Terrarium, danach geht es bei den Nachbarn der Schneeeulen weiter. Dort leben Waldkäuze und Waldohreulen. „Hier ist alles in die Jahre gekommen. Die Holzkonstruktionen sind verrottet, da müssen wir einfach was machen“, erklärt Beck die umfangreichen Vorhaben. Und so wird scheinbar überall im Zoo gebaut, damit es für die Tiere und die Besucher schöner wird. (mz)

Das Tropenhaus.
Das Tropenhaus.
M. Reinäcker