Zehn Jahre Landkreis Aschersleben-Staßfurt Zehn Jahre Landkreis Aschersleben-Staßfurt: Keine Liebe, auf Vernunft begründet
Aschersleben/MZ. - Heike Brehmer, die zum Festakt unter anderem eine Delegation des Partnerkreises Holzminden begrüßen konnte, wertete die zehnjährige Entwicklung des Landkreises nach dem Zusammenschluss der Altkreise Aschersleben und Staßfurt: "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren viel erreicht."
Die Landrätin verwies auf eine stabil funktionierende Verwaltung, eine geringe Pro-Kopf-Verschuldung, auf Erfolge in der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie nannte die Vliesstoffproduktion in Aschersleben, die Biotechnologie in Gatersleben und den Ermslebener Tonfunk, deren Geschäftsführer ihr "vor Beginn der Veranstaltung über die Schaffung von 46 neuen Arbeitsplätzen" berichtete.
Mit Blick auf die bevorstehende Gebietsreform erklärte die Landrätin erneut, dass der Landkreis nur als Ganzes zur Verfügung stehe. Sie verwies auf Erfahrungen des Landkreises, die beim Zusammenwachsen des Neu-Landkreises gemacht wurden. "Das sind Erfahrungen einer Fusion, die unsere Nachbarn noch machen müssen," sagte sie.
Festredner Thomas Leimbach erinnerte an die Suche nach einem Partner Anfang der neunziger Jahre. "Emotionen waren damals nicht im Spiel", sagte er und verwies darauf, dass der Zusammenschluss von Aschersleben und Staßfurt "keine Liebe, aber auf Vernunft begründet" war. Er widersprach Staßfurts Bürgermeister Martin Kriesel, der eine Gleichbehandlung der verschiedenen Regionen angemahnt und vor allem die beiden Städte Aschersleben und Staßfurt gemeint hatte. "Auf unterschiedliche Bedingungen kann man nur eine unterschiedliche Antwort geben", erklärte er und lobte den Landkreis, der "zu denen im Land gehört, die ihre Aufgaben stets ordentlich erfüllen. Der Landkreis hat sich hochgearbeitet und darum keinen Anlass, sich zu verstecken", so der Ex-Landrat.
Mit Blick auf die Zukunft gab er den Verantwortlichen mit auf den Weg, Emotionen auf der Suche nach künftigen Partnern beiseite zu lassen, historische Beziehungen nicht zu überschätzen. Skeptisch beurteilte er einen neuen Landkreis, der "quer über die Elbe führt, und das ohne Brücke" und einen Bürgerentscheid. "Der Landtag wird die Entscheidung treffen", stellte er noch einmal klar.
Schüler der Musikschule Aschersleben-Staßfurt gestalteten das Festprogramm, zu dem 20 Mitglieder geehrt wurden, die dem Kreistag von 1994 bis 2004 angehörten.