Wohnquartier Halken in Aschersleben Wohnquartier Halken in Aschersleben: Häusersubstanz bereitet Kopfzerbrechen

Aschersleben - Die Deckenbalken sind zerfranst, können kaum noch die ihnen zugeteilte Aufgabe erfüllen. Die Wände sind porös und fast durchsichtig. An wenigen Stellen hängen noch Tapetenfetzen an der Wand. Ein Wunder, dass noch alles steht. „Die tragenden Wände haben praktisch keine Funktion mehr“, erklärt Wolfgang Adam, Geschäftsführer der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW), bei einem Vor-Ort-Termin mit dem Ascherslebener Wirtschaftsclub.
AWG will Wohnquartier erhalten
Gemeint ist das Gebäude Hopfenmarkt 16. Es gehört zum historischen Wohnquartier Halken, das die AGW sanieren und damit auch erhalten will. Doch so weit ist es noch lange nicht. Denn der AGW gehören noch nicht alle notwendigen Grundstücke, obwohl die Verhandlungen schon recht weit fortgeschritten sind. Unterschriftsreife Kaufverträge liegen vor. „Wir warten nur auf ein Signal vom Landesamt für Denkmalpflege. Wir stehen in den Startlöchern“, sagt Adam, der weiß, dass nicht alle Klippen umschifft sind. Sollte es nicht wie erhofft laufen, gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit eine Rückabwicklung.
Andere Schritte sind längst eingeleitet. So wurde ein Planungsbüro mit der Entwicklungsplanung des Wohnquartiers beauftragt. „Das Büro hat für Aschersleben schon viel gemacht und kennt auch die Substanz hier am Halken“, so der AGW-Chef. Zusammen mit der Planungsgesellschaft Wohlrab und Landeck treffe man sich alle zwei Wochen zu Beratungen.
Entscheidung über Erhalt oder Abriss
Eine Überprüfung des baulichen Zustandes der Häuser entscheidet über deren Erhalt oder Abriss und Wiederaufbau. Beim Haus Hopfenmarkt 16 läuft alles auf Letzteres hinaus. Bei den Nummern 17 und 18 ist der bauliche Zustand etwas besser.
Für Bauchschmerzen sorgt bei der AGW die Tatsache, dass die Substanz der Häuser seit Jahren vor sich hindümpelte. Als günstig erweist sich dagegen der Umstand, dass der Bereich im Untergrund mit den notwendigen Anschlussmöglichkeiten gut erschlossen ist.
Erhalten werden soll der Hopfenmarkt 20 mit der ehemaligen Konsumverkaufsstelle. Hier sind schon Aufräumarbeiten angelaufen. „Wir haben bereits drei Container Bauschutt rausgebracht“, betont Adam. „Wir haben das Gebäude vermessen lassen, weil es keine Unterlagen mehr gibt“, meint er weiter.
Westliche Häuserzeile bleibt unangetastet
Das Haus Nummer 6 im Großen Halken geht an den Verein „Zukunft für den Halken“, dem bereits die Nummer 7 gehört. Das Haus Kleiner Halken bleibt in Privatbesitz. Unangetastet bleibt zunächst die westliche Häuserzeile des Großen Halkens, wo sich früher das Geschäft Falkenhagen befand. Das Gebäude bleibt nach dem jetzigen Stand der Dinge in privater Hand. Baulich geschlossen werden soll die Lücke zwischen dem Halken 6 und dem Hopfenmarkt 20.
„Es gibt bei den Grundstücken viele Berührungspunkte. Die Eigentumsfragen müssen geklärt sein, um beginnen zu können“, weiß Wolfgang Adam. Der Baustart ist für das kommende Jahr geplant. Etwa zwölf bis 14 Wohnungen sollen in dem Gebäudekomplex entstehen. (mz)
