Winterideen fürs Sommerfest
SCHADELEBEN/MZ. - Direkt neben dem Agility-Parcours, den Herrchen und Frauchen für die Vierbeiner aufgebaut haben, haben sich die Feuerwehren ausgebreitet. Auf Initiative der Schadelebener Wehr hat nämlich erstmals in Verbindung mit dem Seelandfest ein Pokalwettkampf stattgefunden.
Das morgendliche Hähnekrähen war die Ruhe vor dem Sturm. Nicht die vorm Besucheransturm. Der blieb erwartungsgemäß aus. Aber die vorm Sturm, die Minutenmarke zu knacken. "Die Feuerwehr wollte gern mal was Größeres machen und hat angefragt", sagt Hans Strohmeyer, Geschäftsführer der Seeland GmbH.
Und so wurden den ganzen Sonnabendvormittag Wasserleitungen aufgebaut und Zielbehälter gefüllt. Immer und immer wieder. Erst von den Männern, dann von den Frauen, schließlich von den Kindern. Der Löschangriff ist eine Mannschaftsdisziplin im Feuerwehrsport.
"Auf solche Ideen kommt man im Winter", schmunzelte Timo Hulsch. Er und Eugen Görecke hatten sie. So ein Wettkampf macht doch was her. Und die Resonanz, auf die ihr Vorschlag getroffen ist, gibt den beiden recht. Männermannschaften aus Neu Königsaue, Frose, Schadeleben / Nachterstedt und Meisdorf haben sich angemeldet. Ihnen in nichts nachstehen wollten die Frauen aus Westdorf und das Team aus Meisdorf / Reinstedt sowie die Jugendfeuerwehrleute aus Meisdorf, aus Westdorf, Mehringen, Frose und Aschersleben.
"Nein, die versauen sich ihre Zeit", fieberte Antje Görecke mit den Meisdorferinnen und Reinstedterinnen mit. Ihr erster Lauf war gut. "Jeder hat zwei Versuche, der bessere zählt, dass sich ein kleiner Fehler nicht gleich so schlimm auswirkt", erklärte Hulsch.
Jetzt aber hatten sie Probleme beim Ankuppeln. "Es gibt welche, die schaffen's unter 30 Sekunden", sagt Görecke, "Ziel ist unter einer Minute." Und das haben die Feuerwehrfrauen aus Meisdorf / Reinstedt geschafft, die Tageswertung mit 59,95 Sekunden gewonnen und zehn Punkte im Ladys-Cup, einem Wettkampf für Frauenmannschaften aus ganz Sachsen-Anhalt, ergattert.
Und auch der Meisdorfer Wehrnachwuchs zeigte sich von seiner allerbesten Seite und legte im zweiten Durchgang eine Zeit von 33,61 Sekunden vor. Timo Hulsch gefragt, worin die Schwierigkeit bestehe, antwortet: "Es geht um die Schnelligkeit, die Handgriffe müssen so trainiert sein, bis sie von allein ablaufen."
Vom Regen haben sich die Kameraden der freiwilligen Feuerwehren nicht beeindrucken lassen, dafür machte ihnen der unbeständige Wind auf dem Wettkampfplatz zu schaffen. Wind, der so manchen Cowboyhut beim Auftritt der Arbeitsgemeinschaft Linedance der Froser Grundschule davon- wehte, und Wind, der die Surfer vom Verein Surfspirit bei ihrer Regatta ordentlich voranbrachte, wenn's schon mit Baden mau aussah. "Das ist heute nur was für die ganz Harten", findet Hans Strohmeyer.