Winter mit Begeisterung und Frohsinn Paroli geboten
ASCHERSLEBEN/MZ. - Der Ascherslebener Carnevals-Club (ACC) "Union" - mit Vereinschefin Renate Hohmann und Vize Günther Bausbach vorneweg - hatte als Organisator auch diesmal weder Mühe noch Aufwand gescheut, um das Ereignis zu einem Schau- und Erlebnisspektakel werden zu lassen. Doch das Publikum dankte es: Trotz des hochwinterlichen Wetters ließen sich die karnevalistisch gestimmten "Möhrenköppe" und ihre Gäste nicht davon abhalten, einen stimmungsvollen Rahmen für den rund 400 Meter langen Aufmarsch mit neun Karnevalsvereinen, zwölf Musikeinheiten, 14 festlich geschmückten Wagen, zwölf Kraftfahrzeugen und sechs Fangruppen zu bilden. Bestimmendes Thema in diesem Pulk war entsprechend des diesjährigen Ascherslebener Großereignisses die Landesgartenschau. Deshalb der ACC "2010 ist Landesgartenschau - der ACC grüßt mit Helau!" als Sessionslosung wählte.
Im Zug u. a. mit dabei die Vereine aus Hoym, Friedrichsaue und Gatersleben, Frose, Cochstedt und Quenstedt. Die beiden letzteren als Jubilare, denn der Cochstedter - mit Mandy Witt als Präsidentin und Martin Behrens als Vorsitzendem - besteht in dieser Session seit 40, der Quenstedter Verein "Rot-Weiß" seit 25 Jahren. Dessen 60 Mitglieder, wozu ganze Familien zählen, werden vom weithin bekannten QCC-Präsidenten Hartmuth-Günther Schlegel geleitet. Als weiterer Jubilar präsentierte sich das ACC-Tanzensemble "Lollipops", das seit zehn Jahren besteht. Dabei natürlich auch Prinzen und Prinzessinnen, Präsidentinnen und Präsidenten, Kinderprinzenpaare, Tanzensembles, Kindergarden, Cheerleaders und Hansi Zjaba aus dem Ascherslebener Ortsteil Westdorf mit Pferdekutsche und den beiden Rössern Susi und Bea davor. Für Musik nonstop sorgten Kapellen aus Groß Schierstedt, Aschersleben, Cochstedt, Meisdorf, Ermsleben, Hettstedt und Schadeleben.
Als es um 14.30 Uhr in der Magdeburger Straße losging, waren Renate Hohmann und Moderator Günther Bausbach sozusagen als Speerspitze des Ganzen wieder ganz in ihrem Element. Bausbach stimmte stimmgewaltig auf Teilnehmer und Bilder mit jenem Timbre ein, das ihn so originell und unverwechselbar macht. Konfetti ballernde Kanonen, zu den Zuschauern geworfene Süßigkeiten, Blumen, Papierschlangen, Luftballons und ein breites Spektrum schaurig-hässlicher und lieblich-reizvoller Gestalten, die jedes Märchen- und Abenteuerbuch gefüllt hätten. Über all das staunten vor allem die Kinder. Wie zum Beispiel die sechsjährige Charline Ribbe, der ein Jahr ältere Martin Czermak oder Leo Hugo Zufelde, der im März zwei wird. Einer der jüngsten Teilnehmer am Umzug war der dreijährige Loucas Hulsch, als kleiner Al Capone kostümiert. "Wir trommeln für Aschersleben", stand am Fahrzeug der Kaufmannsgilde, und tatsächlich wurde darauf von Schlagzeugern tüchtig staccato intoniert. Dass die Kaufmannsgilde unter dieser Losung jedoch vor allem ihr Engagement für die Stadt versteht, ist schlüssig und beweisbar. Hoch her ging es auf der "Ascanic", dem ACC-Narrenschiff. Außer dem Elferrat und ACC-Prinzenpaar Mario I. / Susanne I., hatte hier als Bordpassagier Oberbürgermeister Andreas Michelmann angeheuert. Dass der ACC als Finale des Umzugs am Johannisturm Ausschnitte aus seinem jeweiligen Sessionsprogramm zeigt, ist Tradition geworden. Daher geschah es auch diesmal zur allgemeinen Freude.
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