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Winninger Kleintierzuchtverein Winninger Kleintierzuchtverein: Hochzeitsfoto wird zur Auszeichnung

Von regine lotzmann 30.03.2014, 18:38
Vereinschef Martin Wieser überreicht Clemens Meyer das Bild.
Vereinschef Martin Wieser überreicht Clemens Meyer das Bild. f. gehrmann Lizenz

winningen/MZ - Wofür die Ehefrau von Clemens Meyer ihr Hochzeitsfoto herausrücken sollte? Am Wochenende hat sie es erfahren. Denn da bekam ihr Mann während der Jahreshauptversammlung des Winninger Kleintierzuchtvereins ein ganz besonderes Präsent überreicht: ein riesiges gemaltes Bild, auf dem das Paar neben einem Taubenturm steht. Drumherum die Tauben- und Hühnerrassen, die Meyer seit Jahren züchtet. „50 Jahre Rassegeflügelzucht im Verein, das ist eine Leistung, die man würdigen sollte“, begründete Vereinschef Martin Wieser die Auszeichnung anlässlich dieses so ungewöhnlichen Jubiläums.

Beigetreten war Clemens Meyer dem Zuchtverein nämlich vor einem halben Jahrhundert - am 13. Februar 1964. Schon als Kind hatte er sich dank seines Vaters für Tauben interessiert. So versuchte er sich zuerst in der Zucht von Luxtauben, ab 1969 an Modeneser Magnali. Einer farbenfrohen Taubenrasse, der er bis heute treu geblieben ist. Hühner kamen dann ab 1976 dazu.

„Natürlich wollen wir noch mehr Mitglieder gewinnen“

Doch nicht nur in der Zucht selbst sei der mehrfache DDR- und Ostharzmeister sowie Meister der Sachsen-Anhaltinischen Rassegeflügelzucht aktiv und mit seinen weit über 100 gewonnenen Pokalen äußerst erfolgreich, begründete Martin Wieser die Auszeichnung. Auch das Vereinsleben selbst bekomme durch den Winninger stets neue Impulse. So stelle er gern sein hohes Fachwissen bereit und arbeite als Zuchtwart und Zweiter Vorsitzender mit. Auch im Kreisverband bekleide er mehrere Ämter.

Auszeichnungen - allerdings etwas kleiner - gab es am Wochenende übrigens auch für die Vereinsmeister. So wurde Daniel Neue Jugendvereinsmeister und Steffen Amme Vereinsmeister in der Kaninchenzucht.

Denn der Kleintierzuchtverein von Winningen vereint seit 1960 Geflügel- und Kaninchenzüchter in trauter Weise. 14 Mitglieder gibt es derzeit. Darunter sogar vier Jugendliche. „Natürlich wollen wir noch mehr Mitglieder gewinnen“, nickt Vereinschef Martin Wieser, weiß aber, dass die Haltung und Zucht von Kleintieren ein preisintensives Hobby ist. Deshalb kümmert sich der Verein um Futter-Sammelbestellungen und Silo-Verkauf. „Um die Futterkosten ein bisschen zu reduzieren.“

Auch Weiterbildung und Tierbesprechungen bietet der Verein regelmäßig an. „Ganz besonders für die Jugendzüchter, denn das ist wichtig für ihr Handwerk“, meint Wieser. „Hier erfahren sie, welche speziellen Rassemerkmale es herauszuarbeiten gibt.“

Kein Wunder, dass der Verein da bei vielen Tierschauen recht erfolgreich war. „Wir haben auf neun Schauen 109 Tiere ausgestellt“, bilanziert Zuchtwart Steffen Amme für die Kaninchenzüchter und nennt als Beispiele Reinstedt, Bernburg und Oschersleben.

"Wir hatten einen langen, kalten Winter"

Sieben Zuchtfreunde - einer mehr als im Jahr zuvor - hätten im vergangenen Jahr sechs Rassen gezüchtet, 16 Würfe mit insgesamt 63 Jungtieren großgezogen. Weniger als davor. „Aber wir hatten einen langen, kalten Winter, in diesem Jahr sieht es da schon ganz anders aus.“

Die Geflügelzüchter können zehn Zuchten vorweisen, darunter Tauben, Hühner, Enten und Gänse. Sie waren in Nachterstedt, Schadeleben, Mehringen und Ermsleben zu sehen. Und natürlich in Winningen selbst. Dort soll es in diesem Jahr anlässlich der 1050-Jahr-Feier übrigens eine offene Kreisjungtierschau geben. Die Vorbereitungen dafür sind schon abgeschlossen.