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Am Friedhof Winningen: Stadtverwaltung lehnt Toilettenhäuschen am Friedhof wegen zu hoher Kosten ab

Von Detlef Anders 06.12.2018, 07:56
Eine transportable Toilette
Eine transportable Toilette Manfred Funken

Winningen - Was tun, wenn die Blase ausgerechnet dann drückt, wenn man auf dem Friedhof ist? In einer vorangegangenen Ortschaftsratssitzung in Winningen hatte eine Bürgerin die Frage nach einem Örtchen für den Gottesacker vorgetragen.

Eine Frage, die nicht ganz so einfach zu beantworten war, wie Ortsbürgermeister Axel Pich in der jüngsten Beratung einräumen musste. Ein festes Häuschen kommt kaum in Frage und so ließ Pich die Suche nach einer Lösung vom Bauwirtschaftshof vornehmen. Eine mobile Toilette sei als einzige Variante denkbar, teilte Bauwirtschaftshof-Chef André Könnecke mit.

Bauwirtschaftshof schlug auf Anfrage eine mobile Toilette vor

Könnecke hatte diese Variante gleich für alle Ortsteile der Stadt Aschersleben schon vor drei oder vier Jahren für einen Kalkulationszeitraum von drei Jahren prüfen lassen. Es kämen mehrere tausend Euro zusammen, die auf die Friedhofsnutzer umgelegt werden müssten, berichtete Pich.

Wenn eine mobile Toilette vorgehalten werden müsste, die dann alle vier Wochen gereinigt wird, würde dies 63 Euro monatlich brutto und rund 760 Euro Miete pro Jahr brutto kosten, informierte der Ortsbürgermeister. Er wollte sich nicht ausmalen, wie es bei vier Wochen ohne Reinigung im Sommer dort aussieht.

Reinigungskosten und Jahresmiete sind zusammen erheblich

Zudem zeigte sich Pich angesichts der zusätzlichen Kosten, die zu einer 30-prozentigen Gebührensteigerung führen würden, überzeugt, „99 Prozent der Bürger werden das nicht wollen.“ Er sah dies unter dem Kostenaspekt für nicht umsetzbar an. „Ich finde, wir sollten davon Abstand nehmen.“

Positives in Sachen Friedhof teilte Pich aber auch mit. Die Urnenwahlanlage soll in den nächsten Monaten erweitert werden, um weitere Grabstellen zur Verfügung zu stellen. Neben dem bisherigen Kreis war ursprünglich die Installation eines zweiten Kreises vorgesehen.

Der Bauwirtschaftshof, der sich mit der Thematik beschäftigt hatte, teilte Pich nun mit, dass aus Platzgründen von der Erweiterung der Kreisanlage abgesehen werde. Stattdessen plant der Bauwirtschaftshof leicht geschwungene Bögen. Dabei will sich der Bauwirtschaftshof an die bereits auf dem Zentralfriedhof in der Schmidtmannstraße realisierte Bogenform anlehnen.

Bei der evangelischen Kirchengemeinde werde jetzt ein Antrag für die geplanten Arbeiten gestellt. Wenn die Kirchengemeinde zustimmt, dann können die Arbeiten für die Erweiterung in den Wintermonaten mit den Ortsteilmitarbeitern vorbereitet werden, zitierte Pich die Antwort Könneckes. Die Bepflanzung soll im März/April erfolgen.

Für ortsunkundige Besucher des Friedhofes ist außerdem die Aufstellung von Wegweisern in der Straße Unter den Linden geplant, teilte Pich mit. Mit dem Ordnungsamt soll es noch eine Abstimmung geben.

(mz)