Winningen Winningen: 327 Proteste gegen Ansiedlung eines Logistikzentrums

Aschersleben - Der Protest wird lauter! 327 Unterschriften gegen den „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ - also gegen die gewerbliche Ansiedlung des Getränkelogistikers auf dem Gelände der ehemalige Ziegelei in Wilsleben, hat der Winninger Ortsbürgermeister Axel Pich am Montag dem Stadtplanungsamt übergeben.
Ab 1. Oktober soll in die Industriebrache Leben einziehen. Die Firma Schall Holding aus Nürtingen hat das Grundstück gekauft und soll, so stehe es im Vertrag, auch gleichzeitig die Entsorgung der Altlasten auf dem Grundstück für 2,8 Millionen Euro übernehmen. Das Unternehmen hat zudem einen großen Teil des Geländes an die Getränke Essmann GmbH aus Lingen verpachtet. Die Firma möchte ab Oktober von dort aus im Umkreis von 80 Kilometern sämtliche Edeka-Märkte beliefern.
Die Winninger befürchten, dass diese dann hauptsächlich die Straßen durch ihren Ort dafür nutzen werde. „Ich möchte, dass die Ziegelei reaktiviert wird und Arbeitsplätze entstehen. Aber es kann nicht sein, dass Winningen dafür ein Durchfahrts-Ortsteil wird. Da haben wir etwas dagegen“, macht Axel Pich deutlich und erklärt, dass sich deshalb der Ort so gegen diese Ansiedlung wehre und er froh sei, dass immerhin über die Hälfte der Einwohner ihr Veto eingelegt haben. Denn die Winninger bezweifeln die Angabe des Unternehmens, dass hier nur 50 Lkw pro Tag fahren. Dass für mehr Lkw die Straßenbreite des Ortes gar nicht mehr zulässig ist und dass auch die Kurven viel zu eng sind, sollten sich zwei große Trucks begegnen, sei bisher überhaupt nicht berücksichtigt worden.
„Deshalb fordern wir ein Verkehrsgutachten, das die Interessen der Einwohner berücksichtigt. Mit verkehrsberuhigten Zonen, Fußgängerüberwegen oder Ampeln. Denn kein Kind kann mehr sicher die Straße überqueren, wenn die Lkw rollen“, ist sich der Winninger Ortschef sicher.
Der Bebauungsplan liegt noch bis zum 5. Juni in der Stadtverwaltung aus. „Es waren auch schon etliche Winninger persönlich hier und haben Einspruch erhoben“, weiß der Ortschef und hofft, dass auch noch der Stadtrat, der letztendlich über die Änderung des Flächennutzungsplanes entscheiden muss, ein Einsehen hat und dem Plan, aufgrund der vielen Einsprüche, nicht stattgibt. (mz)