1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Westdorf setzt auf Zuwachs und will mehr Baufläche für 30 Häuser anbieten

Bauen Westdorf setzt auf Zuwachs und will mehr Baufläche für 30 Häuser anbieten

Ascherslebener Ortsteil stellt Antrag auf Erweiterung eines bestehenden Wohngebiets um 3,2 Hektar.

Von Harald Vopel 16.09.2021, 10:00
Im Ascherslebener Ortsteil Westdorf soll ein bestehendes Wohngebiet - gleich am Rande des Ortes - erweitert werden. Für die Stadt würde das mehr Einwohner bedeuten.
Im Ascherslebener Ortsteil Westdorf soll ein bestehendes Wohngebiet - gleich am Rande des Ortes - erweitert werden. Für die Stadt würde das mehr Einwohner bedeuten. Foto: Detlef Anders

Aschersleben/MZ - Der Ascherslebener Ortsteil Westdorf hat derzeit 784 Einwohner. Es waren schon einmal mehr, aber die 800er-Marke würde man gern wieder schaffen. Und die Chancen dafür würden gar nicht so schlecht stehen, glaubt man im Westdorfer Ortschaftsrat.

So sollte eigentlich schon während dessen Sitzung im Juni ein Antrag auf Erweiterung des Eigenheim-Wohngebiets „Am Landgraben“ um rund 3,2 Hektar beraten werden. Allerdings habe man - aus welchem Grund auch immer - es seinerzeit im Ascherslebener Rathaus nicht geschafft, das Thema auf die offizielle Tagesordnung zu setzen, so der Westdorfer Ortsbürgermeister Martin Quitschalle vor knapp drei Monaten.

Vor der Debatte mit Gegenwind gerechnet

Inzwischen ist das Thema beratungsreif und wurde vor einigen Tagen schon einmal im Ascherslebener Stadtentwicklungsausschuss diskutiert. Hinterher zeigte sich der Westdorfer Ortsbürgermeister einigermaßen erleichtert. Er hatte offensichtlich mit mehr Gegenwind seitens der Ausschussmitglieder gerechnet. Vor allem deshalb, weil die Ascherslebener Stadtverwaltung die Idee der Westdorfer einigermaßen kritisch betrachtet.

Im Rathaus ist man der Meinung, dass zunächst bereits ausgewiesene Baugebiete wie an der Lindenstraße/Kreuzstraße, am Breslauer Weg und auch an der Ernst-Toller-Straße erst einmal komplett vermarktet werden sollten, bevor neue Gebiete ausgewiesen werden, die noch dazu auf hochwertigen landwirtschaftlichen Flächen liegen und komplett neu erschlossen werden müssten. Dazu erklärte Ortsbürgermeister Quitschalle bereits im Juni, dass die Erschließung kein Problem sei. Direkt in der Nachbarschaft würden alle Medien wie Strom, Wasser und Internet anliegen. Und es stehe fest, dass die Nachfrage nach dem Bau von Eigenheimen in den vergangenen Jahren gestiegen ist. So wurden allein in der Ascherslebener Kernstadt seit 2015 insgesamt 76 Eigenheime errichtet. In den Ortsteilen waren es immerhin 26.

Bauwillige gibt es schon

Die Westdorfer begründen ihren Antrag zur Erweiterung des Wohngebiets „Am Landgraben“ in nördliche Richtung - auf dem bis zu 30 Eigenheime entstehen könnten - übrigens auch damit, dass so dem Einwohnerschwund in Aschersleben ein Stück entgegengewirkt werden könnte. Jedenfalls gäbe es schon jetzt eine Reihe von Bauwilligen. Außerdem, so Quitschalle, wisse er, dass die Salzlandsparkasse als Investor und Vermarkter für ein erweitertes Baugebiet durchaus zur Verfügung stehen könnte. Voraussetzung sei allerdings die Ausweisung als solches.

Argumentative Schützenhilfe kam im Rahmen der Ausschusssitzung von Quitschalles Amtskollegen aus Wilsleben, Steffen Amme (Widab). Er habe keine Probleme mit einer Erweiterung und sei für das Projekt, so Amme. Auch CDU-Stadtrat Detlef Gürth gab zu erkennen, dass er - auch angesichts der Tatsache, dass im Ortsteil Westdorf gegenwärtig weder freier Wohnraum noch Bauland zur Verfügung stehen - nicht abgeneigt sei. In der Zwickmühle befindet sich dagegen die Grünen-Stadträtin Gundel Jahn. Die will sich dem Antrag zwar nicht komplett verschließen, gab aber zu verstehen, dass sie zumindest auf einer Seite auch Bauchschmerzen habe. Nämlich dort, wo es um die Versiegelung weiterer landwirtschaftlicher Flächen gehe.

Eine Abstimmung fand im Rahmen der Ausschusssitzung noch nicht statt. Es handelte sich vorerst um eine erste Beratung. Entscheiden wird später sowieso der Ascherslebener Stadtrat.