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Maschinenbaubetrieb Schiess Werkzeugmaschinenbauer Schiess AG Aschersleben: Rund 180 von 226 Mitarbeitern werden entlassen

28.03.2019, 12:21
Bei Schiess in Aschersleben werden seit 160 Jahren Maschinen gebaut.
Bei Schiess in Aschersleben werden seit 160 Jahren Maschinen gebaut. Frank Gehrmann

Aschersleben - Der angeschlagene Werkzeugmaschinenbauer Schiess entlässt einen Großteil seiner Beschäftigten. Statt der 226 Mitarbeiter solle künftig nur noch ein Fünftel von ihnen weitermachen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Zuvor sei die Belegschaft informiert worden. Die IG Metall hatte bereits im Vorfeld mit einem so gravierenden Schritt gerechnet.

Im Januar wurde Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet

Der Traditionsbetrieb hatte im Januar Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Nur noch bis Ende März sind die Löhne aller Beschäftigten über das Insolvenzgeld der Arbeitsagentur gesichert. Da Schiess sehr hohe Verluste mache, sei das Unternehmen nicht in der Lage, die Löhne aller Beschäftigten ab April wieder aus eigener Kraft zu erwirtschaften.

Welche 40 bis 50 Beschäftigten bleiben, müssen Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern noch verhandeln, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Parallel werde ein Geldgeber für Schiess gesucht. Den Angaben zufolge laufen Gespräche mit vier Interessenten.

Schiess: Es laufen Gespräche mit vier Interessenten

Schiess blickt auf eine Tradition bis 1857 zurück. Der Maschinenbauer fertigt etwa Dreh-, Bohr- und Fräsmaschinen als Werkzeuge für Produzenten, die damit Windkrafträder, Turbinen oder Schiffsaggregate bearbeiten. Seit dem Jahr 2004 gehört der Betrieb zum chinesischen Konzern Shenyan Machine Tool Group.

Zuletzt machten die chinesischen Eigentümer klar, dass sie kein weiteres Geld in Schiess investieren, hieß es. Deswegen muss ein neuer Investor gefunden werden. Parallel sollen die Kapazitäten reduziert und das Geschäft auf rentable Bereiche beschränkt werden. (mz)