Walpurgisnacht Walpurgisnacht: Die Nacht gehörte den Hexen
Stadt Falkenstein/Harz/MZ. - Durchdringendes Hexengeschrei hinter mittelalterlichen Mauern, Folkloreklänge und Rauchschwaden. So die ersten Eindrücke, die die Gäste nach dem Fußmarsch hinauf auf den Burgberg in sich aufnahmen. Die Walpurgisnacht, die jedes Jahr ganze Scharen von Besuchern nicht nur auf den Thalenser Hexentanzplatz, sondern auch hinauf auf die Burg Falkenstein zieht, lockte wiederum jede Menge Besucher an.
Überall roch es mystisch nach heißem Met und Räucherstäbchen. Gaukler, Hexen und Sänger bevölkerten das gesamte Burggelände. Junge und alte Hexen mit langen Nasen, zotteligen Haaren und abenteuerlicher Kleidung waren gekommen, um das Publikum nicht nur zu unterhalten, sondern auch ein wenig zu erschrecken. Musikanten mit Dudelsäcken und verschiedenen Trommeln begeisterten ebenso wie die Gaukler mit ihren derben Späßen. So verging die lange Wartezeit, bis das traditionelle Feuer endlich entzündet wurde, doch recht schnell. Die faszinierenden Darbietungen der Akteure, die mit geheimnisvollen Tänzen und Klängen die Besucher umwarben, verbreiteten eine ganz eigene, fröhliche Stimmung.
Auch die vielen Stände, an denen Bratwürste, Fischbrötchen, Brezeln, Kreppelchen und vieles mehr angeboten wurden, verströmten einen betörenden Duft und ließen viele die Geldbörse zücken.
Die Walpurgisnacht auf dem Falkenstein entsprach so ganz und gar dem eigentlichen Sinn: nämlich den Winter zu vertreiben und den Frühling einzulassen. Diese Tradition wurde sehr gut durch das Wandertheater "Los Dilletantos" dargestellt, das seine Kämpfer, den bösen Winter und den liebenswürdigen Sommer, auf Stelzen gegeneinander antreten ließ. Natürlich hat der Sommer gewonnen, und von nun an kann er ruhig kommen.
Auch an anderen Orten wurde in dieser Nacht kräftig gefeiert. Unter anderem auf der Konradsburg bei Ermsleben. Auch hier haben sich wie in jedem Jahr viele Schaulustige eingefunden. Doch leider ließen sich die Hexen hier nicht blicken - bis auf eine einzige, die als Puppe die Besucher begrüßte. Dafür gab es jede Menge sehr laute Musik. "The Doors Revival Band" sorgte dafür, dass auch die letzte Ecke des Burghofes beschallt wurde. Ob das zur Walpurgisnacht passte?
Auf jeden Fall besser passend und vom Publikum entsprechend honoriert: ein Bengalisches Licht, bei dem die Schatten vom hellen Licht, Symbol für den Frühling, vertrieben werden sollten. Für Stimmung sorgten außerdem irische Folkmusik sowie eine Fakir- und eine Schwarzlichtshow. Den Höhepunkt und gleichzeitig krönenden Abschluss bildete zur Mitternacht ein Effektfeuerwerk.