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Viele Talente nicht mehr verborgen

Von ANGELIKA ADAM 17.08.2009, 08:21

WINNINGEN/MZ. - In den Reigen der Winninger, die in ihrer Freizeit äußerst kreativ tätig sind, hatten sich auch Ilse Denzin, Inge Horenburg, Thea Weber, Edith Straußfeder, Bernd Widera, Ursula Bormann, Gretel Lindemann oder Eckhard Freitag eingereiht. Auch sie ernteten bewundernde Blicke für ihre Arbeiten, die auf großen Tischen präsentiert wurden. Dass die Winninger zahlreiche Talente haben, die jetzt nicht mehr im Verborgenen schlummern, wusste Ortsbürgermeister Axel Pich (Widab) schon länger und warb dafür, dass sich noch viele finden werden, die in den Zirkeln mitarbeiten. Zur Eröffnung des zweiten Kunst- und Kulturfestes in Winningen gab Pich bekannt, dass der Kuchen von den Frauen des FKZ gebacken wurde und der Erlös für die Nachterstedter gespendet werden soll. Darum war beim Fest auch eine Spendendose aufgestellt und weitere Spenden, unter anderen von den Sportlern, angekündigt worden.

Besonders dicht umringt zum zweiten Kunst- und Kulturfest war die 34-jährige Anne Sommer. Aber nicht nur, weil sie neben ihrer Mutter Bärbel Sommer und den Frauen vom Frauenkommunikationszentrum das Fest vorbereitet hatte, sondern auch, weil sie jetzt Ortschronistin von Winningen ist. Der Chronikstammtisch im Saal des Gemeindehauses, an dem Anne Sommer die meiste Zeit anzutreffen war, war immer dicht umlagert. Denn Anne Sommer führt jetzt fort, was einst Beate Buchmann als ABM-Kraft begann. So hat die 34-Jährige, die gelernte gestaltungstechnische Assistentin für Grafik und Design, nicht nur die Schulchronik mit fast allen Schülerjahrgängen vervollständigt, sondern auch auch alte Schriften des Ortes Winningen - der 964 erstmals urkundlich erwähnt, 1643 nach elf Jahren Unbewohnbarkeit neu besiedelt wurde, 1916 ein Kirchdorf mit einem Rittergut, 91 Wohnhäusern, einer Windmühle und drei Gaststätten war - aus der Sütterlinschrift übersetzt und neu aufgeschrieben. Viele Stunden ihrer Freizeit hat sie dafür in den vergangenen zwei Jahren genutzt und jetzt bei den Winningern große Anerkennung geerntet. "Das ist nicht hoch genug zu würdigen, was Frau Sommer geleistet hat. Und das ehrenamtlich", sagte zum Beispiel die stellvertretende Ortsbürgermeisterin Sonnhilde Waldow (DFB).

Einen Blick in die Geschichte des kleinen Ortes Winningen konnten die Einwohner auch in der Heimatstube, die ihren Platz unter dem Dach des Gemeindehauses gefunden hat, werfen. Viele Spenden der Einwohner haben dazu beigetragen, dass die Ausstellung vervollständigt und neu gestaltet werden konnte. So manche Rarität aus alten Zeiten kann hier bewundert werden. Über weitere Ausstellungsstücke freuen sich die Organisatoren, die die Heimatstube auch regelmäßig für Interessenten öffnen wollen.