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Versandbetrug Versandbetrug: Quelle-Paket kam ohne Auftrag

Von Detlef Anders 27.11.2003, 15:28

Westerhausen/MZ. - Irene Werner wollte mit ihren Eltern eine Küche kaufen, als sie am 30. September nach Aschersleben fuhr. Sie ließen sich im dortigen Quelle-Technik-Laden informierten. Als sie das Geschäft verließen wurden sie von einer Frau angesprochen, die sich erkundigte, ob sie schon Quelle-Kundin seien und beim Küchenkauf nicht 13 Prozent Rabatt haben wollten. Als registrierte Sammelbestellerin würde sie einen solchen Rabatt bekommen.

Obwohl Irene Werner eine zufriedene Kundin der Westerhäuser Quelle-Agentur ist, ließ sie sich überreden, einen Bestellschein mit Adresse und ohne Warenbestellung auszufüllen, um registriert zu sein und die neuesten Kataloge zu erhalten. Als sie drei Wochen später ein Quelle-Paket erhielt, glaubte sie, dass es sich um die Kataloge handelte. Doch statt dessen packte sie die nicht bestellten Waren im Wert von rund 30 Euro aus. Bei ihrer Nachfrage beim Quelle Service, habe sich heraus gestellt, dass tatsächlich eine ausgefüllte Bestellung vorlag.

Die Frau hatte offenbar die Bestellung nachträglich eingetragen, ist Irene Werner überzeugt. Sie hat inzwischen bei der Polizei Anzeige erstattet und das Paket unfrei zurück geschickt. Doch die vier Euro Versandkosten, die Quelle bei der Rechnungsstellung erhebt, will sie nicht zahlen. Wie Irene Werner inzwischen bei der Quedlinburger Bezirksleiterin der freiberuflich auf Provisionsbasis tätigen Werberin erfahren hat, sei dies nicht der erste Fall gewesen. Irene Werner möchte ihren Fall öffentlich machen, um andere Bürger davor zu warnen, solche Bestellscheine blanko auszufüllen.

Das Versandhaus Quelle bedauerte den Vorfall. "Die Werberin hat es gut gemeint", sagte Quelle-Sprecher Erich Jeske. Bei jeder Werbung müsste eine "Grundbestellung" gemacht werden. "Das macht der Kunde selbst. Dass die Werberin solch eine Bestellung aufstellt, ist für uns etwas Neues gewesen", gesteht er. Er räumte Erklärungsmängel ein. "Das ist dumm gelaufen", relativierte Erich Jeske den Betrugsvorwurf. Die Versandkosten müsse Irene Werner nicht zahlen. "Ihr Kundenkonto wurde auf null gestellt."