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Verkehrsschilder Vandalismus auf Verkehrszeichen kosten Geld Bauwirtschaftshof Aschersleben: Ärger über Schmierereien

Von Harald Vopel 14.08.2019, 10:56
Beklebte Verkehrsschilder gehören auch in Aschersleben inzwischen zum Straßenbild.
Beklebte Verkehrsschilder gehören auch in Aschersleben inzwischen zum Straßenbild. Frank Gehrmann

Aschersleben - Auch wenn sie klein sind, sind sie nicht zu übersehen. Sie kleben auf Verkehrsschildern, an Lampen- und Strommasten oder an Papierkörben. In der Ascherslebener Innenstadt sind sie längst ein Ärgernis. Zu lesen sind auf den sogenannten Spuckies politische Botschaften, Verherrlichungen von Fußballvereinen, mehr oder weniger sinnvolle Mitteilungen von Tierschützern oder Hinweise auf Musikveranstaltungen.

Wie Briefmarken werden diese Aufkleber mit der Zunge angeleckt und dann aufgeklebt. Das Fatale - sie haften so stark, dass sie nur mit großem Aufwand wieder entfernt werden können.

Aufkleber lassen sich nur schwer von den Verkehrsschildern entfernen

Für die Stadt Aschersleben - wie auch andere Städte - sei das Kleben der Spuckies seit Jahren ein Problem, sagt der Chef des Ordnungsamtes Christian Grossy. In jüngster Zeit habe die Intensität sogar zugenommen. Wann die Verursacher ihr Unwesen treiben - ob mitten am Tag oder in der Dunkelheit der Nacht - wisse man nicht.

Es sei bisher in keinem Fall gelungen, einen „Kleber“ auf frischer Tat zu ertappen, so Grossy. Der ordnet das Kleben der Spuckies übrigens als Vandalismus und Sachbeschädigung ein. In einigen Fällen sogar als versuchte Körperverletzung.

So wie im Sommer 2014. Da hatten die Polizei und das Ordnungsamt die Bürger davor gewarnt, die Aufkleber selbst zu entfernen. Damals waren zahlreiche dieser Aufkleber mit Rasierklingen oder Teilen davon präpariert worden.

Reinigung der Schilder kostet die Stadt einige tausend Euro im Jahr, schätzt Ordnungsamtsleiter Christian Grossy

Entfernt werden müssen die Spuckies immer dann, wenn beispielsweise ein Verkehrsschild so verunziert ist, dass es seine eigentliche Funktion nicht mehr erfüllen kann, erklärt der Chef des Ordnungsamtes. Das mache nicht nur viel Mühe und Arbeit, sondern koste den Steuerzahler auch Geld, das an anderer Stelle sinnvoller verwendet werden könnte. So gibt die Stadt Aschersleben für diese Art der Schilderreinigung immerhin einige tausend Euro im Jahr aus, schätzt Grossy.

Zuständig für die Reinigung ist der Bauwirtschaftshof. Und besonders teuer werde es immer dann, wenn ein Verkehrsschild durch ein neues ersetzt werden muss. Ein Grund dafür ist meist, dass sich die Lackbeschichtung beim Reinigen komplett ablösen kann.

In solchen Fällen werde übrigens immer Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt, sagt Grossy. Aber auch in anderen Fällen behalte man sich eine Anzeige vor.

Einige Städte haben spezialbeschichtete Schilder gekauft, auf denen Aufkleber nicht haften, doch die Schilder sind sehr teuer

Einige Kommunen in Sachsen-Anhalt haben auf solche Totalverluste von Verkehrszeichen bereits reagiert und spezialbeschichtete Schilder angeschafft. Von denen sollen sich die Aufkleber leichter entfernen lassen. Der Haken: Diese Schilder sind besonders teuer.

Die Aufträge zum Reinigen der Schilder kommen jeweils vom städtischen Ordnungsamt, sagt der Chef des Ascherslebener Bauwirtschaftshofes, André Könnecke. Ein- bis zweimal in der Woche sei dann ein Mitarbeiter in Sachen Schilderputzen unterwegs.

In der Regel sei der Zeitaufwand dafür allerdings überschaubar, so Könnecke. Er wisse aber auch, dass in einigen Fällen Mitarbeiter des Ordnungsamtes schon selbst Hand angelegt und die verunzierten Schilder oder Lichtmasten von Aufklebern gereinigt hätten. Damit, dass den Schilderputzern die Arbeit ausgeht, ist wohl nicht zu rechnen. (mz)