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Umwelt  Umwelt Aschersleben: Entwässerungsgraben An der Lehmkuhle fertiggestellt

Von Harald Vopel 23.06.2016, 17:26
Der neue Entwässerungskanal ist fertig. OB Andreas Michelmann, Ines Kmetsch vom Fachbereich Natur und Umwelt des Landkreises und Henry Kämmerle von der Firma RK Landschaftsbau Dittersdorf (v.r.) zerschneiden das Band.
Der neue Entwässerungskanal ist fertig. OB Andreas Michelmann, Ines Kmetsch vom Fachbereich Natur und Umwelt des Landkreises und Henry Kämmerle von der Firma RK Landschaftsbau Dittersdorf (v.r.) zerschneiden das Band. Frank Gehrmann

Aschersleben - Vor zwei Wochen habe der Flutgraben schon mal seine Generalprobe überstanden, scherzt Ascherslebens Oberbürgermeister Andreas Michelmann. Da habe die neue Schutzanlage nach einem Regenguss kurzzeitig einen guten halben Meter Wasser geführt und vom Wohngebiet An der Lehmkuhle quer über den ehemaligen Gartenschau-Parkplatz an der Mehringer Straße bis in die Eine abgeleitet.

Am Donnerstagvormittag folgte die offizielle Übergabe des Projektes: Mit Bürgermeisterrede, Band-Durchschneiden, Sekt und Grillhäppchen. Damit wurde knapp fünf Jahre nach mehreren schweren Unwettern in kurzer Folge ein weiterer Schritt für mehr Sicherheit im Bereich des Wohngebiets An der Lehmkuhle gesorgt, erklärte die Chefin des Ascherslebener Tiefbauamtes Petra Wölfli.

Am 24. August 2011 hatte sich nach einem Wolkenbruch eine Schlammlawine von den Feldern oberhalb der Lehmkuhle ihren Weg durch die Siedlung gebahnt. Dabei wurden zahlreiche Grundstücke regelrecht verwüstet. Das war aber noch nicht alles. Am 5. und 11. September wiederholte sich dieses Szenario noch zwei Mal.

Neben dem ungewöhnlich starken Regen als unkalkulierbares Naturereignis wurde im Nachhinein aber auch das seinerzeit marode Grabensystem für die Ausmaße der Verwüstungen verantwortlich gemacht. Die Stadt entschloss sich, mehrere solcher Systeme im Stadtgebiet auf den neuesten Stand zu bringen und den künftig zu erwartenden Anforderungen anzupassen.

So konnte die Wiederherstellung des Entwässerungsgrabens zwischen der Engelstraße und Klopstockstraße bereits abgeschlossen werden, genau wie die Sanierung der Dorfteiche in Freckleben und Schackstedt.

Das Bauprojekt in Zahlen und weitere Vorhaben

Am Donnerstag folgte nun die Übergabe des Entwässerungsgrabens von der Lehmkuhle bis zur Eine. Dieser wird im Rahmen des Programmes „Zuwendungen für Maßnahmen gegen Erosion und Vernässungen“ vom Land Sachsen-Anhalt finanziell zu 65 Prozent gefördert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 600.806 Euro, davon sind Fördermittel des Landes in Höhe von 394.971 Euro geflossen. Der Eigenanteil der Stadt beträgt 205.835 Euro.

Der neue Graben ist 771 Meter lang, unterquert die Mehringer Straße und wird von einem Bewirtschaftungsweg, der auf einem Deich angelegt ist, begleitet. Im Vorfeld wurden außerdem 8.934 Sträucher (Hundsrose, Hasel, Weißdorn, wilde Kirschen, Hartriegel, Schlehe und Schneeball) und 1.052 Bäume (Feldahorn, Wildbirne, Wildapfel, Traubeneiche und Winterlinde) auf einer Erosionsfläche von rund 21.000 Quadratmetern oberhalb des Wohngebiets gepflanzt. Ein in diesem Zusammenhang errichteter Wildschutzzaun hat eine Länge von 1.874 Metern.

Eine Folge des Kanalbaus ist, dass der ehemalige Laga-Parkplatz nicht mehr von der Mehringer Straße angefahren werden kann. Der sei jetzt nur noch vom Walkmühlenweg aus erreichbar, erklärte Tiefbauamts-Chefin Petra Wölfli.

Zu weiteren Baumaßnahmen im Rahmen des Schutzes vor Oberflächenwasser heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung: „Der nächste und gleichzeitig letzte Ausbauteil umfasst die Erneuerung des Entwässerungsgrabens im Bereich der Kleingartenanlagen Goldene Aue und die Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit der dazugehörenden Grabensysteme vom Quellgrund über die Straßengräben der Mehringer Straße bis zum Einlauf in die Eine.

Momentan befindet sich dieser Bauabschnitt in der Plangenehmigungsphase. Der erforderliche Erwerb von Grundstücken wurde bereits vorgenommen und mit dem Rückbau der Lauben begonnen. Die Finanzierung des Grabenausbaus ist mittelfristig im Haushalt der Stadt für das Jahr 2017 vorgesehen.“

(mz)