Tourismus Tourismus: Harzer Förderkreis verlässt Stolberg
Stolberg/MZ/sro. - Begründet wird es damit, "da alle Mitarbeiter aus dem Kreis Quedlinburg kommen". Das Potential des dortigen Arbeitsamtes scheint günstiger zu sein. Stolbergs Bürgermeister Ulrich Franke bedauert das Weggehen außerordentlich. "Über die Entscheidung war ich informiert, nur die Begründung war neu. Aber es zeigt wieder, dass der Landkreis keinen Faible für Tourismus hat. Als Stadt Stolberg können wir bloß vom Tourismus leben. Nun müssen wir damit zurechtkommen, dass wieder eine Institution weggeht."
Bianka Kachel hofft zwar, dass "die Sangerhäuser Mitglieder uns treu bleiben werden", allerdings hängt dies sicher von der Zukunft des Vereines ab. "Im Moment ist es nur noch eine Farce", meint Schulze. Die unter dem Motto: "Eine Region - ein Verband" vom HFK anvisierte Integration in den Harzer Verkehrsverband (HVV) geht offensichtlich nicht voran.
In einem Entwurf des Integrationspapiers verlangt der HVV die Auflösung des HFK, will aber "einen neuen Ausschuss mit der Arbeitsbezeichnung Produktentwicklung" gründen. Als Vorsitzender soll die derzeitige HFK-Vorsitzende, Bianka Kachel agieren, die damit gleichzeitig dem HVV-Vorstand angehören würde. Als Kernthemen, mit denen sich der neue Ausschuss befassen soll, werden "das Harzfest, das Projekt Qualitätssiegel "Typisch Harz", sowie das Projekt Straße der Romanik" genannt. "Als Ausschuss kann man gar nichts erreichen", wehrt sich Bianka Kachel gegen das offensichtlich großzügige Angebot.
Der als gemeinnützig anerkannte HFK muss als eigenständiger Verein in den HVV integriert werden. "Nur damit können wir unsere Projekte erhalten", sagt die Vorsitzende. "Nur dann werden die Sponsoren uns weiter unterstützen. Darauf sind wir angewiesen."
Auch das Offenbleiben der künftigen Trägerschaft des Harzfestes, beunruhigt die HFK Mitglieder. Die Organisation des patentrechtlich durch den HFK geschützten Festes ist derzeit "nicht durch den HVV vorgesehen", heißt es weiter in dem Integrationspapier. Dabei war gerade dieses Fest der Höhepunkt der Vereinsarbeit: Hans-Joachim Grogorenz, Stadt- und Kurdirektor von St. Andreasberg, schwärmt noch immer davon. Der Besucheransturm überzeugte Clausthal-Zellerfeld, dass sich postwendend für das Harzfest 2005 bewirbt.
Auch die Organisation des Harzfestes 2004 in Thale scheint Dank der Lobby-Arbeit der Vorsitzenden in den Ministerien doch Unterstützung zu erfahren. So konnte Ulrich-Karl Engel aus dem Ministerium Bau und Verkehr die Unterstützung durch Minister Karl-Heinz Daehre zusagen: der Beitrag der NASA wird sein, dass "in den Zügen von Berlin in den Harz für das Harzfest geworben wird."