Torhüterin und Trainerin: Torhüterin und Trainerin: Diese 15-Jährige ist Sportlerin des Jahres am Stephaneum

Aschersleben - Sie ist nur 1,58 Meter groß, trotzdem ist sie eine große Sportlerin. Sie vertritt das Stephaneum Aschersleben beim Fußball, beim Basketball, beim Volleyball und in der Leichtathletik. Lea Döhlert ist nun bei der Stephaneer-Ehrung als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet worden. „Ihre Motivation und Teamfähigkeit zeigt sie im Sportunterricht und bei allen Wettkämpfen“, schätzt Sportlehrerin Mareile Köthe in ihrer Laudatio ein.

„Mein Herz schlägt allgemein für den Sport“, sagt die Nachterstedterin, die aus einer sportlichen Familie stammt. Ihr Opa sei mal an der Sportschule gewesen, berichtet sie. Am liebsten spielt die 15-Jährige Fußball. In der 5. Klasse machte sie mal beim Mädchenfußball in der Schule mit.

„Ich hatte bei meinem allerersten Turnier eine Anfrage vom Landesauswahltrainer. Aber um in der Landesauswahl spielen zu können, musste man im Verein sein.“ Lea schloss sich dem SV Lok Aschersleben an und spielte ein Jahr dort. Dann hatte sie eine Anfrage vom Trainer der Talente-Liga-Mannschaft aus Staßfurt. Dort spielte sie zwei Jahre mit Jungen und trainierte im DFB-Stützpunkt.

Als kleines Mädchen im zwei Meter hohen Fußball-Tor? „Ich habe das dank meiner Sprungkraft ausgleichen können“, sagt sie. Von Anfang an war das Tor ihr Platz. „Wir brauchten jemand im Tor und ich habe gesagt, ich könnte das machen“, erinnert sie sich an die 5. Klasse. Mehrfach wurde sie dann auch als beste Torhüterin ausgezeichnet.

Dass sie mit ihrer Schulmannschaft, die von Jacqueline Hoffmann trainiert wird, das Stephaneum im vergangenen Jahr bei „Jugend trainiert für Olympia“ vertrat und das Mädchenfußball-Team als Landessieger nach Berlin fahren durfte, war einer ihrer größten Erfolge.

Aber die Nachterstedterin sagt auch, dass sie lieber mit den Jungs Fußball spielt. „Mädchenfußball ist nicht schlecht, aber es ist ein anderes Spiel“, findet sie. Als sie in Staßfurt in eine andere Altersklasse wechseln sollte, hatte sie darauf keine Lust mehr. Aber als dann der Staßfurter Trainer sie fragte, ob sie ihm nicht als Torwarttrainerin helfen möchte, sagte sie zu.

Seit eineinhalb Jahren ist die Zehntklässlerin nun Torwarttrainerin in der Talente-Liga. Zweimal die Woche fährt sie zum Training nach Staßfurt. Ihr kleiner Bruder (8) spielt auch Fußball – daheim beim SC Seeland.

Gerade hat Lea geholfen, hat ihre Schule beim Basketball bei einem Schulturnier vertreten. „Da kenne ich mich nicht wirklich aus“, gesteht sie. Dass die Körbe so hoch hängen, stört nicht. „Da ich relativ flink bin, kann ich mal schnell hinter dem Gegner verschwinden“, meint sie lächelnd.

Dass sie bei ihrer zierlichen Statur eine Kugelstoßerin ist, mag man kaum glauben. „Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Kraft und Weite sie die Kugel stößt und sich gegen ihre Konkurrenz durchsetzt“, sagt ihre Laudatorin.

„Ich liebe Mannschaftssport“, sagt sie. Wenn sich das Team gegenseitig motiviert, oder wenn ein Tor fällt und sich alle gemeinsam freuen, „das finde ich total toll“. Auch das taktische vorausschauende Denken – „wenn ich den Ball abspiele - wo laufe ich dann hin, dass ich frei stehe“, mag sie und man hört die Trainerin durch.

Dass ihr Berufswunsch inzwischen Sportlehrerin lautet, verwundert nicht. Psychologie würde sie aber auch interessieren, überlegt sie. Zu Hause macht sie zudem Akrobatik, und Yoga interessiert sie auch. „Ich mache das jeden Morgen“, sagt sie. Yoga hilft ihr beim Konzentrieren und um wach zu werden. Keine Frage – eine gute Schülerin ist Lea Döhlert natürlich auch. (mz)