Tierpark-Fest Thale Tierpark-Fest Thale: Bärenland-Claims als Kassenhits
Thale/MZ. - Feierte doch der Tierpark auf dem Hexentanzplatz diesmal ein "Bärenfest", bei dem sich alles um Mascha, Jonas und ihr neues, 400 000 Euro teures Zuhause drehte. Noch ist die 5 500 Quadratmeter große Freianlage, in der sich einst Mufflons tummelten, eine Baustelle. Doch die Konturen sind schon heute beeindruckend. Und so wurde die Übergabe des ersten Bauabschnitts, zu dem der 30 Meter lange Besucherwall und das Bärenhaus gehören, zum Festhöhepunkt.
Dem Thalenser Bären-Paar ein "artgerechtes und angenehmes Domizil" zu schaffen, sei eine ehrgeizige Aufgabe, gestand Brunhild Wöhlbier. Die Vorsitzende des Fördervereins ist mit ihrem aktiven Engagement der "Motor", der dem Vorstand das Gefühl gebe, 'Wir schaffen das'", berichtete Tierparkleiter Uwe Köhler. Bereits in den nächsten Wochen werde der 3,50 Meter hohe Stahlgitterzaun gesetzt. Zum zweiten Bauabschnitt zähle die Vollendung der Wasserlandschaft, die aus einem felsigen Bachlauf und einem Teich bestehe, und der Bau einer Schilfrohr-Kläranlage, die den gehegeeigenen Wasserkreislauf komplettiere. Bärenpate Dr. Bernd Reichmann und Wolfgang Finck, Geschäftsführer der RST Ingenieurbau Thale GmbH, die laut Köhler "eine ganz phantastische Arbeit gemacht" habe, gaben den Besucherwall frei, der einen zaunfreien Einblick in das Bärenland ermöglicht.
Reichmann gehörte auch zu den Festgästen, die ein Stück vom künftigen Petz-Paradies "kauften". Für einen kleinen Obolus können Tierfreunde urkundlich bestätigte "Bärenlandbesitzer" werden. "Wir vergeben nur Claims, noch keine Schürfrechte", präzisierte Tierpark-Mitarbeiter Eckhard Karthäuser mit Blick auf den modellierten (Gold-)Bach.
Mascha und Jonas mussten auch an diesem Tag in ihrem alten Betonzwinger bleiben, andere Bären bekamen dagegen Auslauf. Maximilian Hönsch (8) war der glückliche Gewinner des großen Tombola-Plüschbären. Der aus Magdeburg eingeflogene "Zirkus-Direktor Patzig" musste seinen "Teddy Clever" sogar im weiten Gelände suchen lassen, bevor das Duo die Wall-Übergabe umrahmte.
Da die leibhaftigen Bären nicht als Streicheltiere taugen, stellten die Thalenser Frettchen-Züchter ihre kleinen Marder zur Verfügung. "Betreten auf eigene Gefahr" wurden allerdings alle Streichelgehege-Besucher gewarnt. Etwa 4 500 Gäste haben das "Bärenfest" besucht, teilte Köhler am Montag mit. "Fast so viel wie im Ausnahme-Sommer 2003." Allerdings hätten Mascha, Jonas und ihre Freunde auch einen Ausnahme-Sonnentag erwischt. Tombola, Kuchen- und Landverkauf hätten über 2 600 Euro erbracht, freute sich Brunhild Wöhlbier. Alle 1 500 Lose seien binnen kurzer Zeit verkauft worden. Die Hauptpreise, zwei Schnupper-Wochenenden in renommierten Hotels, gingen an eine Staßfurter Familie und an eine ältere Thalenserin, die mit dem Gewinn ihre Kinder zu einem Besuch der alten Heimat animieren will.