Testzentrum ist wieder offen Testzentrum ist wieder offen: Es wird wieder mit höherer Frequenz gerechnet

Aschersleben - Es ist wieder in Betrieb - das Testzentrum an der Güstener Straße 11. Wie bei der Schließung um Juni versprochen, konnte es bei Bedarf schnell wieder aktiviert werden. „Es war ja nicht so ganz überraschend, dass die Zahlen im Herbst und Winter wieder steigen“, sagte Dr. Norbert Jahn am Mittwoch, als die Einrichtung im Untergeschoss des kaum genutzten Obdachlosenheimes die ersten Patienten empfing.
Am ersten Tag waren es nur zehn, die von ihrem Hausarzt zum Abstrich geschickt wurden. Doch der Mediziner rechnet damit, dass die Frequenz höher wird. Die Information an die Hausärzte ist erst am Dienstag erfolgt, das Angebot muss sich erst herumsprechen.
„Wichtigestes Ziel bleibt es aber, das Ansteckungsrisiko in den Praxen zu senken“
So wie im Frühjahr schon erspart das Testzentrum in Aschersleben Wege in die anderen Fieberambulanzen im Landkreis, die in Bernburg-Roschwitz und Schönebeck arbeiten. „Wichtigestes Ziel bleibt es aber, das Ansteckungsrisiko in den Praxen zu senken und die Hausärzte zu entlasten.“
Betrieben wird die Einrichtung von der Stadt Aschersleben und der Kassenärztlichen Vereinigung, die das Zentrum auch mit Computertechnik, Schutzausrüstung für die jeweils drei Mitarbeiter und das Testmaterial zur Verfügung stellt.
Die Initiative geht von den ambulant tätigen Ärzten aus, so Jahn, der seinen Anteil an der Aktion bescheiden nicht überbewertet wissen will. „Ich habe das nur angeblasen“, sagt er lächelnd und lobt den Mitmachwillen von einem guten Dutzend niedergelassener Ärzte. Diese sichern die Öffnungszeiten des Zentrums ab und bringen jeweils eigenes Personal mit.
Einfach so kommen, um sich zur eigenen Sicherheit abstreichen zu lassen - das ist hier nicht möglich. „Wir testen nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts“, stellt Jahn klar, „ohne Symptome ist das nicht sinnvoll.“
Flächendeckende Test sind nur Momentaufnahmen
Auch persönlich ist er gegen flächendeckende Tests, weil diese immer nur eine Momentaufnahme seien. Wer Symptome hat, muss sich zunächst telefonisch bei seinem Hausarzt melden. Dieser meldet den Patienten dann per Fax-Formular im Testzentrum an. So weiß das Team im Zentrum, wie viele Patienten kommen und können sich darauf einstellen.
Sowohl die Anmeldung und das Einlesen der mitgebrachten Chipkarte als auch der Abstrich selbst erfolgen am offenen Fenster. Die Proben werden in einem großen Labor in Dessau ausgewertet, die Ergebnisse werden bei der Kassenärztlichen Vereinigung in Magdeburg gesammelt, positive Ergebnisse werden sofort an das zuständige Gesundheitsamt des Landkreises gemeldet.
Ergebnis kann auch selbst ermittelt werden
Über eine Labornummer, die der Patient mitbekommt, kann er sein Ergebnis - wenn er das möchte - selbst ermitteln. Norbert Jahn denkt, „dass die Lage ernst ist. Weil die Zahlen schnell steigen und weil Deutschland eine Altersstruktur hat, in der jeder Dritte ein Risikopatient ist.“ Deshalb, so seine Meinung, sollte jeder für die aktuellen Maßnahmen Verständnis haben.
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Geöffnet ist das Zentrum in der Güstener Straße 11 montags, mittwochs und freitags jeweils von 14 bis 16 Uhr. Eine Anmeldung erfolgt über den Hausarzt. (mz)
