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Tag des deutschen Apfels  Tag des deutschen Apfels: Regionales Obst aus Aschersleben

Von Christiane Rasch 10.01.2018, 11:11
Andrea Jorde verkauft in ihrem Hofladen unter anderem die deutsche Sorte Pinova.
Andrea Jorde verkauft in ihrem Hofladen unter anderem die deutsche Sorte Pinova. Frank Gehrmann

Aschersleben - Äpfel sind des Deutschen liebstes Obst. Doch beim Einkauf im Supermarkt fällt auf, die wenigsten Sorten stammen tatsächlich aus Deutschland. Zum Tag des deutschen Apfels, der jährlich am 11. Januar stattfindet, soll besonders auf die Qualität und Vielfalt einheimischer und regionaler Apfelsorten aufmerksam gemacht werden. Doch gibt es gerade in der Region rund um Aschersleben überhaupt noch deutsche Äpfel?

Eine Vertrauenssache

Ja, sagt Andrea Jorde, Geschäftsführerin von Obstbau Jorde. Alle 18 Sorten, die sie in ihrem Hofladen anbietet, sind auf Plantagen in Aschersleben gewachsen. Darunter alte Sorten wie Cox und Boskop, aber auch neuere wie Gala, Fuji und Braeburn. Bei den Kunden komme der regionale Anbau gut an. „Es ist wichtig, dass die Leute wissen, wo das Obst herkommt. Das ist eine Vertrauenssache“, betont Jorde.

Besondere Lagerung

Vor gut 25 Jahren hat sie sich in Aschersleben mit ihrem heutigen Geschäft selbstständig gemacht, 2003 kamen große Hallen mit Kühlzellen hinzu, in denen das Obst gelagert wird. Dabei handelt es sich laut Jorde um eine sogenannte Ulo-Lagerung. In diesen luftdichten Räume wird die Sauerstoffkonzentration extrem niedrig gehalten. „So können wir den Leuten das ganze Jahr über Äpfel anbieten“, erklärt Jorde. Würden diese nicht auf diese Art und Weise aufbewahrt, würde sich das Obst nicht so lange halten - und es könnte keine große Bandbreite angeboten werden.

Kunden bestimmen

Auch bei dieser hat es im Laufe der Jahre immer mal Veränderungen gegeben, erklärt Jorde. So hätte man auch schon Sorten angebaut, die nicht gut im Geschmack oder auch alternierend waren. Das heißt: In einem Jahr tragen die Bäume sehr viele Früchte und im Jahr darauf mitunter nur sehr wenige. „Das können wir uns aber nicht leisten“, sagt Jorde direkt. Verkauft werden müsse, was die Leute wünschen. In ihrem Hofladen seien das vor allem Elster, Gala und Jonagold, gefolgt von Cox und Grafensteiner. Auch die Dresdner Apfelsorte Pinova, eine Kreuzung aus Golden Delicious und der DDR-Sorte Clivia, sei sehr beliebt, weil sie lange fest bleibe. Abnehmer finden diese nicht nicht nur in Aschersleben. Auch in Quedlinburg und Magdeburg werden die handverlesenen Äpfel aus Aschersleben gegessen.

Verschnitt von Hand

Damit dies weiterhin so bleibt, wird derzeit nicht nur im Hofladen in der Schierstedter Straße gearbeitet: Täglich ist Jordes Ehemann auf den neun Hektar großen Apfelplantagen am Quellgrund unterwegs. Von November bis Mai müssen dort Bäume verschnitten werden - insgesamt 30 000 Stück und alle von Hand. Hinzu kommen acht Hektar, mit Kirsch-, Birnen- und Pflaumenbäumen. „Langweilig wird es nie“, so Jorde.

(mz)