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Eigenbetrieb Abwasserentsorgung "Systemtechnische Gründe": Eigenbetrieb Abwasserentsorgung Aschersleben verschickt falsche Bescheide

Von Harald Vopel 03.02.2018, 08:55
Die Kläranlage in Aschersleben hat eine Kapazität von 48.000 Einwohnergleichwerten und ist seit 2000 in Betrieb. Angeschlossen sind Mehringen, Freckleben, Drohndorf, Groß Schierstedt und Westdorf.
Die Kläranlage in Aschersleben hat eine Kapazität von 48.000 Einwohnergleichwerten und ist seit 2000 in Betrieb. Angeschlossen sind Mehringen, Freckleben, Drohndorf, Groß Schierstedt und Westdorf. Archiv/Pocklitz

Aschersleben - Computertechnik erleichtert die Arbeit. Nicht immer. Im Gegenteil - den Mitarbeitern des Ascherslebener Eigenbetriebs Abwasserentsorgung beschert sie dieser Tage sogar einiges mehr an Beschäftigung. Und den Menschen in den Ascherslebenern Ortsteilen Westdorf, Groß Schierstedt, Mehringen, Freckleben und Drohndorf unverhoffte Aufregung.

Zumindest dann, wenn die die ihnen kürzlich zugegangenen Jahresgebührenbescheide 2017 für die Abwasserbeseitigung genau unter die Lupe genommen haben. Die sind nämlich fast durchweg zu hoch ausgefallen. Bei der Erstellung der Bescheide sei aus systemtechnischen Gründen ein Fehler aufgetreten, so dass die Gebühren falsch berechnet wurden, heißt es aus der Stadtverwaltung.

Empfänger müssen keinen Widerspruch einlegen

„Die Ursache ist uns bekannt, der Fehler wurde behoben. Betroffen von der fehlerhaften Berechnung sind sowohl die Abrechnung für 2017 als auch die Vorauszahlungsberechnung für 2018“, erklärt der Leiter des Eigenbetriebes Abwasserentsorgung, Enrico Jorde.

Gleichzeitig erklärt er die zugestellten Bescheide für null und nichtig. Und weiter: „Das Einlegen eines Widerspruchs ist in diesen Fällen nicht nötig. Die betroffenen Gebührenpflichtigen werden in den kommenden Tagen einen neuen, korrigierten Bescheid erhalten.“ Besonders groß sei die Aufregung unter den Betroffenen bis jetzt offensichtlich noch nicht gewesen, sagt der Chef-Abwasserentsorger. Es habe lediglich einige wenige Anrufer gegeben, und etwa genau so viele Bürger hätten direkt im Unternehmen vorgesprochen.

Gab es bereits fehlerhafte Abbuchungen?

Jorde bestätigt auf MZ-Anfrage, dass nicht auszuschließen sei, dass bereits fehlerhafte Abbuchungen von Kundenkonten erfolgt sein könnten. „Die zu viel berechnete Summe wird natürlich zurückerstattet“, so der Betriebsleiter. Das treffe genau so auf bereits erfolgte Überweisungen oder Bareinzahlungen zu.

„Wir können die Betroffenen nur um Verständnis und etwas Geduld bitten“, entschuldigt er sich für die Panne. Für die Kernstadt und die anderen Ortsteile seien vor der Entdeckung des Fehlers übrigens keine Gebührenbescheide verschickt worden. Dort könne man davon ausgehen, dass die demnächst eintreffenden Bescheide korrekt seien, so Stadtsprecherin Judith Kadow. (mz)