Studentin will Veränderung
Hasselfelde/MZ. - "Das war allein meine Entscheidung. Ich habe mir gedacht: wann, wenn nicht jetzt", sagt Katja Dybus energisch. Mit der Entschlossenheit derer, die nichts zu verlieren haben, geht die 23-Jährige aus Hasselfelde ihre Kandidatur zur Landratswahl an. Die parteilose Studentin will "etwas verändern, damit wir die Jugend hier behalten und sie nicht wegen fehlender Ausbildungs- und Arbeitsplätze nach Niedersachsen geht".
Für die junge Frau bedeutet das nicht zuletzt eine Förderung des Handwerks, "damit sich diese Unternehmen eine Ausbildung von Lehrlingen auch leisten können". Gleichzeitig sollten neue Ausbildungsmöglichkeiten gestaltet werden, "sei es in dualer oder aber schulischer Richtung", sagt sie. "Denn mit jedem Jugendlichen, der die Region aufgrund von fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten verlässt, geht erhebliches und unbedingt notwendiges Potenzial verloren, das nur in den seltensten Fällen wieder zurückkehrt."
Ebenso ließe sich in der Familienpolitik einiges ändern, meint Katja Dybus: Kindertagesstätten und Horte sollten auch nach 18 Uhr noch geöffnet sein und Tagesmütter flexibel eingesetzt werden können.
Die Ansiedlung neuer Unternehmen betrachtet die gelernte Industriekauffrau langfristig. Forschungsinstitute und Zuliefererfirmen für die Automobilindustrie - vor allem darin sieht sie Chancen für die Region. Gleichermaßen bedeutend sei der Tourismus: "Den müssen wir überregional ausbauen, und damit meine ich über Deutschland hinaus."
Drei Jahre noch muss Katja Dybus bis zu ihrem Studienabschluss in Magdeburg studieren. So bleibt ihr jetzt oft nur noch am Wochenende Zeit für ihre Passion: die freiwillige Feuerwehr in Hasselfelde. Seit 14 Jahren ist sie dabei, seit drei Jahren betreut sie dort als Jugendwart 27 Mädchen und Jungen.