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Straßenverkehr Straßenverkehr: Poller-Wald in Thale ist gelichtet

Von Stephan Neef 15.02.2004, 15:27

Thale/MZ. - Er habe sie als "geschmackliche Verirrung empfunden".

Ratsherr Reinhard Orgass (UWG / SPD) hatte von einem "erdrückenden Steinwall" gesprochen, der - weil zum Teil "mitten auf der Fahrbahn stehend" - auch eine akute Unfallquelle sei. Sein einstiger CDU-Ratskollege Erich Schweidler fühlte sich gar an die Front-Architektur des letzten Weltkrieges erinnert, an den "Westwall mit seinen Panzersperren".

Die kraftvollen Mini-Obeliske waren von den Planern als "bewusste Gestaltungselemente" gedacht, die - wie auch das umstrittene Pflastermaterial - Thales Hauptgeschäftsstraße aufwerten sollten, hatte Bauamtsleiter Ernst Thießen argumentiert. Die Vielzahl der Poller werde, so seine Erklärung, von den Kurvenbereichen diktiert, die Dichte sei nötig, um die Einkaufsmeile nicht zur "Rennstrecke" verkommen zu lassen.

Die alte Empfehlung des Bau- und Verkehrsausschusses, zumindest jene Poller zu kippen, die nicht nur optisch anstößig sind, weil sie "in den Straßenverlauf einen Sprung bringen und ihn zur Slalompiste machen", wurde jetzt nach jahrelanger Diskussion endlich beherzigt.

"Ich habe sie durch Blumenkübel ersetzen lassen", teilte Bürgermeister Balcerowski mit. An den Kreuzungen blieben sie jedoch als "Einfassung" stehen, weil sie hier die Fußgänger vor den Autos schützen.

Er habe sich "das Recht herausgenommen", die Entscheidung ohne Beratung des Fachausschusses zu fällen. "Es gibt Dinge der einfachen Verwaltung, die ein Bürgermeister entscheiden kann", bekräftigte Balcerowski. Ein erstes Lob hätte er von den Geschäftsleuten erhalten, deren Kunden nun wieder "vernünftig ein- und ausparken können".