Angst vor Corona Stefan König Salzlandsparkasse dementiert Corona-Ansteckung über Bargeld: Geldscheine gelten nicht als Übertragungsweg

Aschersleben - Überall in den Läden sind die Hinweisschilder zu entdecken: „Bitte zahlen Sie mit Karte!“ Und die Kunden halten sich daran. Doch besteht tatsächlich die Gefahr, sich mit Corona anzustecken, wenn man mit Bargeld zahlt?
Stefan König winkt ab. Der Abteilungsleiter des Vorstandssekretariates ist als Mitarbeiter der Salzlandsparkasse Experte, was das Geld angeht. „Nein“, sagt er dann auch, „Geldscheine gelten nicht als Übertragungsweg.“
Es gebe keinerlei Belege dafür, dass das Corona-Virus durch Banknoten oder Münzen übertragen werde. Das geschehe in der Regel von Mensch zu Mensch über Sekrete des Atmungstraktes. Geldscheine würden deshalb auch nicht desinfiziert werden.
„Dazu liegen auch keine neuen Anforderungen der staatlichen Stellen vor“, sagt König. Allerdings würde es regelmäßige Untersuchungen durch das Eurosystem geben, ob die Produktion oder der Umlauf von Euro-Banknoten Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit habe. „Auch im Zusammenhang mit Viren.“
Experte erklärt: Virus verbreitet sich nicht gut über unbelebte Flächen
Doch hier gebe es Entwarnung, was auch Virologe Hendrik Streeck bestätigt. Der Fachmann erklärt, dass sich das Virus nicht gut über unbelebte Flächen verbreiten könne. Zwar konnte bei seiner Studie etwa auf Türklinken Virenmaterial nachgewiesen werden, aber kein lebendiges. Es seien sozusagen Virenleichen, die nicht mehr ansteckend seien.
Allerdings raten Stefan König und die Bundesbank im Umgang mit Banknoten und Münzen zur ganz normalen Handhygiene. Und für das eigene Sicherheitsgefühl seien im Laden eben auch Zahlungen über Karte oder Handy möglich. „Das mobile Bezahlen kann jederzeit - auch vorsorglich - als App im Smartphone aktiviert werden“, so der Sparkassen-Mann.
Ähnliches wie fürs Bargeld gelte übrigens auch für die Geldautomaten oder die Banktresen. „Eine Ansteckung über Oberflächen erscheint unwahrscheinlich“, sagt König. Eventuell sei eine Schmierinfektion möglich, wenn die Tasten kurz vorher kontaminiert wurden und die Kunden dann ihr Gesicht berühren. Daher sei eine gute Händehygiene auch hier ein wichtiger Teil der Vorbeugung.
„Eine Ansteckung über Oberflächen von Geldautomaten erscheint unwahrscheinlich“, sagt Stefan König
Und in noch einem Punkt kann Stefan König die Sparkassen-Kunden beruhigen: Um ihre Ersparnisse müssen die nicht fürchten. „Die Salzlandsparkasse als Teil der Sparkassenfinanzgruppe verfügt über Sicherungseinrichtungen, die über das staatlich zugesicherte Maß hinaus Einlagenschutz für Konto- und Spargut gewähren.“
Allerdings passt sich die Sparkasse auch an die neuen Regelungen der Regierung nach Kontaktverbot und der Einschränkung von sozialen Kontakten an. (mz)