«Statt in die Rente zur Hilfeleistung»
Aschersleben/MZ. - Zum Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung in Magdeburg sei er sehr herzlich empfangen worden und auch in Aschersleben habe es ihm auf den ersten Blick gefallen. Nun ist er hier in Aschersleben und richtet in der Otto-Arndt-Straße 7 seine Praxis ein. Am Montag wird er seinen Dienst aufnehmen und dann an jedem Tag der Woche für alle Patienten Sprechstunden anbieten - Montag, Dienstag und Donnerstag auch am Nachmittag. Detlev Hoffmann wurde 1943 in Halle geboren, er studierte in der ehemaligen Tschechei - unter anderem in Prag -, war Arzt an der Uniklinik Halle, in Bernburg, Halle-Neustadt und Laucha, ehe er sich 1986 bei Frankfurt / Main niederließ. 21 Jahre hatte er dort seine Praxis und wollte eigentlich in den Ruhestand gehen.
Dass er jetzt in Aschersleben praktizieren wird, ist einer Gemeinschaftsinitiative des Landtagsabgeordneten Detlef Gürth, der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Magdeburg, der Ascherslebener Stadtverwaltung und der Wohnungsgesellschaft "Einigkeit" zu danken. Gürth hatte sich an die KV gewandt, nachdem in seiner Bürgersprechstunde immer mehr Ascherslebener beklagten, dass es in Aschersleben keinen Augenarzt mehr gibt, der Kassenpatienten behandelt. "Die KV", so Gürth, "hatte Unterstützung zugesagt und die Stelle bundesweit ausgeschrieben." Und Aschersleben? Die Stadt präsentierte sich sozusagen von ihrer besten Seite, die Wirtschaftsförderung stand mit ihrem Service zur Verfügung, eine Praxis und eine Wohnung waren schnell gefunden.
Dr. John, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung in Magdeburg, wünscht sich so ein Engagement wie in Aschersleben in anderen Städten auch. "So eine Partnerschaft ist der richtige Weg für die Zukunft. Sie hat Vorbildwirkung", sagte er.