Sportjubiläum Sportjubiläum: Per Rad nach Thale zum Fußball
Thale/MZ. - Heute hat er es nicht mehr so weit, um Spitzenfußball zu sehen. Böhmert ist Aufsichtsratsvorsitzender beim aktuellen Deutschen Meister und Pokalsieger Werder Bremen. Selbst das legendäre 7:2 im Spiel von Thale gegen Turbine Halle 1950 wurde von Böhmert auch in Bremen noch oft zitiert. "Ob Werder oder Thale Meister wird oder absteigt, die Emotionen sind bei den Fans immer die gleichen", resümierte er und wünschte den Thalensern weiter Erfolge, vor allem in der Nachwuchsarbeit. Denn ohne Vereine wie Thale und Gröningen gebe es keine hervorragenden Bundesliga- oder Nationalmannschaftsspieler, meinte er.
In Erinnerungen schwelgte auch Bernd Reichmann, Geschäftsführer der Corodur Verschleißschutz GmbH Thale. 1950 seien ihm, der damals Mitglied bei KWU Erfurt war, fast die Tränen gekommen, "als eine mir unbekannte Mannschaft den sicher geglaubten Pokal entführte."
In seiner Zeit an verantwortlicher Stelle für das einstige Eisen- und Hüttenwerk Thale unterstützte er die ihm mittlerweile gut bekannte Mannschaft, beispielsweise mit der Verpflichtung von Spielern aus der damaligen Sowjetunion. Mit einer Spende von 500 Euro unterstrich Reichmann, dass er den Fußball in Thale auch weiterhin unterstützen will.
Zu denen, die als Geburtstagsgeschenk Geld mitbrachten, gehörten neben dem Landes- und Kreisverband Fußball auch der Unternehmer Rainer Böddecker. Seine zur Verfügung gestellten 300 Euro möchte er unbedingt im Nachwuchsbereich eingesetzt sehen. Der Grund: Seit zwölf Jahren hat er mit seinem Mitarbeiter Andreas Winkler zugleich einen Übungsleiter in der Abteilung Fußball des SV Stahl Thale. Das sei zwar nicht immer leicht, weil Arbeitszeit und Übungsleitereinsatz sich manchmal überschneiden, aber dennoch bedankte sich Böddecker ganz besonders bei Winkler.
Wie wichtig die Übungsleiter sind, machte Heinz Marciniak, Präsident des Landesfußballverbandes, klar. "Sie müssen nicht nur den Umgang mit dem Ball beibringen, sondern auch menschliche Stärken vermitteln", sagte er. Die Thalenser seien vorbildlich darin. Und vielleicht, so Marciniak, trage diese Arbeit auch dazu bei, den Thalenser Fußball wieder auf höheres Niveau zu bringen. "Eure Berg- und Talfahrt liegt wohl an der Gegend hier, doch ich werde euch gerne in einer höheren Spielklasse empfangen", so der Präsident.
Spieler und Funktionäre von einst und jetzt, Sponsoren und viele derer, die ehrenamtlich im Hintergrund arbeiten, damit Fußball gespielt werden kann, ließen zum Festempfang im Thalenser Rathaus die Geschichte mit Siegen und Niederlagen noch einmal Revue passieren. Und auch per Fotos und Film konnten etliche Stationen seit 1904 betrachtet werden. Am heutigen Sonnabend werden mit den Spielen im Sportpark an der Neinstedter Straße weitere hinzu kommen.