Spargelsaison Spargelsaison: Alles für das grüne Gold

Aschersleben - Bald kommen die typisch blau-weißen Stände wieder zurück auf die Märkte in Aschersleben, Quedlinburg, Bernburg und Köthen: Arne Garlipp und sein Vater Garlipp eröffnen bereits die 24. Spargelsaison für ihren Spargelhof aus Schelldorf bei Tangerhütte.
Vor 23 Jahren den Hof eröffnet
Auf ihrem Hof aus dem 19. Jahrhundert haben Tim und Heike Garlipp Anfang der 1990er Jahre den ersten Spargel gepflanzt. 1996 eröffnete das Ehepaar den Spargelhof.
Mittlerweile ist der älteste Sohn Arne auf den Hof zurückgekehrt und Junior-Chef geworden. Seitdem haben sich Vater und Sohn gemeinsam dem edlen Gemüse verschrieben.
Arne Garlipp hat schon in seiner Jugend viel über den Spargelanbau gelernt und nach der Schule zunächst eine Ausbildung zum Gärtner gemacht und schließlich Wirtschaftsingenieurwesen studiert.
Erste Ernte schon Mitte März
Das „grüne Gold“ wächst auf dem Spargelhof unter Folie heran. Dort, wo es recht windgeschützt ist, konnten Arne und Tim Garlipp Mitte März bereits die ersten Stangen stechen.
Wenn die Saison richtig begonnen hat, arbeiten für das Familienunternehmen mehr Menschen als Schelldorf Einwohner hat.
Nur so können sie die teils bis zu 150 Kilometer entfernten 25 Verkaufsstände mit frischem Spargel beliefern.
Vom Feld bis zum Verkauf
Gearbeitet wird dann auf 70 Hektar Anbaufläche, an der Sortieranlage oder als Fahrer. Die Verkäufer aus den weißen Häuschen mit den blau-weißen Sonnenschirmen kommen auch noch dazu - sie stammen aus den Regionen, in denen sie den Spargel verkaufen.
Vorher gibt es aber ein gemeinsames kleines Fest auf dem Garlipp-Hof. So sollen die Mitarbeiter an den Betrieb gebunden werden.
„Alle haben natürlich ihren Spaß dabei, wenn sie den Spargel selbst stechen, sehen, riechen und schmecken können“, ist Tim Garlipp überzeugt.
Wenn die Verkäufer die Abläufe kennenlernen und sehen, wie der Spargel gestochen, sortiert und verarbeitet wird, lernen sie nicht nur die Arbeit zu schätzen, es wachse auch die „Identifikation mit dem Spargel“.
Nachfrage nach grünem Spargel gestiegen
Eigentlich ist der Bleichspargel das Hauptgeschäft des Familienbetriebs. Aber seit die Nachfrage für grünen Spargel gestiegen ist, versucht die Familie auch, diesen Trend zu bedienen.
Obwohl der Anbau komplizierter und weniger ertragreich ist. Der Grünspargel kommt nämlich sozusagen „pur“ aus der Erde und ist damit schutzlos Wind und Insekten ausgeliefert. Deshalb müssen Garlipps den grünen Spargel zweimal täglich stechen lassen.
Höherer Anteil an Vitamin C
„Das Auge isst natürlich mit und Grünspargel hat nicht nur einen höheren Vitamin-C-Anteil und schmeckt herzhafter, sondern sieht auch besser aus“, sagt Arne Garlipp.
Dass man diesen Spargel nicht schälen müsse, sei ein Irrglaube - im Gegensatz zum Bleichspargel müsse aber nur das untere Drittel des Gemüses geschält werden.
Für diesen Fall haben Vater und Sohn eine ganz besondere Lösung: Die Altmärker gehören zu zwei Betrieben deutschlandweit, die eine Schälmaschine für Grünspargel besitzen. Wegen seines „krummen Kopfes“ benötige diese Spargelsorte nämlich einen besonderen Schältypen mit zwei Greifarmen. (mz)