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Sinnlose Gewalt gegen Grabsteine

Von Foto:Grab Detlef Anders 04.10.2002, 14:11

Gernrode/MZ. - Viele Gernröder sind entsetzt. In der Nacht zum Freitag waren in der vergangenen Woche zwölf Gräber auf dem Friedhof mit brutaler Gewalt beschädigt worden. Grabsteine wurden umgestürzt und Grabeinfassungen aus dem Boden heraus gehebelt (wir berichteten).

"Das ist bei uns noch nie vorgekommen", erklärte Kerstin Stumme, die im Verwaltungsamt für die Friedhöfe der Verwaltungsgemeinschaft Gernrode zuständig ist. Lediglich ein Zaun ist in der Vergangenheit einmal beschädigt worden, erinnerte Verwaltungsamtsleiter Holger Thiele gegenüber der Presse. "Man ist so machtlos", fand er. Manche Gernröder haben ihre Angehörigen erst vor ein oder zwei Jahren beerdigt. Sie trifft der Schmerz nun besonders, hat Kerstin Stumme erfahren. Die Vertreter des Stadt hoffen, dass Bürger, die Beobachtungen gemacht haben, die zur Aufklärung dienen können, sich bei der Polizei melden.

Während die meisten Grabsteine am Wochenende bereits wieder aufgestellt wurden, lagen am Dienstag immer noch viele der schweren Granitsteine flach auf den Gräbern. "Die Angehörigen müssen die Instandsetzung selbst tragen", erklärte die Friedhofsverwalterin bedrückt. Gernrodes Bürgermeister Werner Grundmann will sich nun im Stadtrat dafür stark machen, dass wie auf dem Quedlinburger Zentralfriedhof Öffnungszeiten eingeführt werden. Bislang stehen die Friedhofstore am Schulplatz und gegenüber vom Harzweg Tag und Nacht offen. Der Weg über den Gottesacker wird gern als Abkürzung auf dem Weg zum Stubenberg genutzt. Von geschlossenen Toren erhofft sich Grundmann eine höhere Hemmschwelle.