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Sieger-Kohlrabi bringt sieben Kilo auf Waage

Von Petra Korn 11.10.2006, 16:16

Pansfelde/MZ. - Riesig groß, grün, mit einem mächtigen "Bauchumfang", ein paar zarten grünen Blättern und vor allem - das ist das Entscheidende - 7 250 Gramm schwer. Mit diesem Kohlrabi-Prachtstück ist Martin Drescher Sieger des Wettbewerbs geworden, mit dem in Pansfelde (Stadt Falkenstein / Harz) der schwerste Kohlrabi gesucht wurde.

Bereits zum dritten Mal ist dieser ungewöhnliche Wettstreit in dem Harzort gestartet worden. Die Anregung dafür war von Hans Joachim Ecke ausgegangen. Er baut auf seinem Grundstück unter anderem Gemüse an und hatte zunächst mit Dieter Brode, der in Halle wohnt, dort einen Garten bewirtschaftet und oft Pansfelde besucht, gewetteifert, wer wohl den größten Kohlrabi ernten würde.

Pflanzen angezogen

Und in Halle, so erzählt Hans Joachim Ecke weiter, gab es schon einen Kohlrabi-Wettbewerb. "Das können wir hier auch machen", dachte sich Ecke und rief einen solche Wettstreit in Pansfelde ins Leben, für den er auch Pflanzen zur Verfügung stellt. Alljährlich zieht er Pflänzchen der Sorte "Gigant" an, die sich alle Pansfelder, die bei dem Wettstreit mitmachen möchten, bei ihm abholen können.

Erstmals wurde der Wettbewerb in diesem Jahr in das Erntefest eingebunden, zu dem Ingeborg Kortsch, Wirtin der Gaststätte "Zum goldenen Stern", traditionell einlädt. Zu diesem Fest, das unter dem Motto "Die Früchte der Arbeit" steht, dekorieren die Frauen den Saal mit Handarbeiten, Blumen, Obst und Gemüse. Vor dem Gasthaus werden geschmückte Erntewagen, alte Traktoren und alte Gerätschaften aufgestellt, wofür die Männer des Ortes verantwortlich zeichnen. Dem Kartoffelabend im Gasthaus folgte am nächsten Morgen der Höhepunkt des Erntefestes: das "große Kohlrabiwiegen".

Zwölf Pansfelder hatten hier in diesem Jahr ihren "Wettbewerbsbeitrag" eingereicht. Um den Sieger zu ermitteln, wurde das Gemüse auf das Gramm genau gewogen. Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde, der Sieger dazu noch ein kleines Präsent.

Mit der Auswertung ist das Thema Wettbewerb aber noch nicht beendet. "Es wird sich dann auch zünftig darüber unterhalten, wie man einen solchen Kohlrabi pflegt", berichtet Ingeborg Kortsch mit einem Schmunzeln. "Die Pflanze muss frei stehen, sie muss viel Licht haben", weiß Hans Joachim Ecke.

Gewinner im Kochtopf

Ein Tipp, den sicher alle Teilnehmer beherzigt haben. Doch wie wird aus dem Pflänzchen am Ende ein mehr als sieben Kilogramm schwerer Kohlrabi? "Ich weiß nicht, woran das liegt. Da gibt's keine Geheimnisse", sagt Martin Drescher, der seinen Pflanzen keine besondere Pflege angedeihen ließ. "Nur gießen, weil sie viel Wasser brauchen." Auf seinem Grundstück hatte er insgesamt 15 Kohlrabipflanzen gepflanzt und neben dem Sieben-Kilo-Riesen noch einen weiteren großen Kohlrabi, der gut sechs Kilogram wog, ernten können. "Alle anderen sind wesentlich kleiner."

Holzig wird ein "Gigant" auch bei dieser Größe nicht, weiß Hans Joachim Ecke; es sei eine schmackhafte Sorte. Und so erwartet nun auch den Sieger-Kohlrabi der Kochtopf. Er wird ein "ganz normales Gemüse", das nach dem Kochen teils gleich verzehrt, teils eingefroren wird, erläutert Martin Drescher. "Alles auf einmal, das wird wohl zu viel."