Sieben Musiker für 26 000 kleine Teile
Aschersleben/MZ. - "Gepuzzelt wird bei uns rückwärts und mit jedem erworbenen Puzzleteil wird der Blick auf ein Bild der Figuren um den heiligen Stephanus Stück für Stück frei", erklärte Pfarrer Matthias Büdke den Besuchern vor dem Benefizkonzert.
Ein Konzert, was gleichzeitig ein Dankeschön an alle Beteiligten und eine Erinnerung an die seit dem Tag des offenen Denkmals im September vergangenen Jahres bestehende und vom Kirchspiel ins Leben gerufene Aktion "Manchmal fehlt nur eine Kleinigkeit und die Welt ist wieder in Ordnung" war. Sieben Musiker erfreuten das Publikum mit festlicher Bläser- und virtuoser Orgelmusik sowie meditativen Flötenklängen und Gesang.
Die Zusammenstellung des Programms: eine Mixtur aus Sakralem und Klassischem, wie der "Toccata und Fuge d-moll"; aus Heiterem wie der "Pop Serenade" der Turmbläser Wilfried Reinhard, Uwe Strate, Holger Kühne, Markus Fiedelak und Thomas Wiesenberg und Besinnlichem wie den Flötenklängen Astrid Tunkels, die regelrecht zum Träumen einluden. Traumhaft auch die Stimme von Mirjam Wiesenberg, die, begleitet von ihrem Vater am Klavier, "Stranger in Paradise" eindrucksvoll darbot. "Manche dieser Töne werden noch länger in unseren Ohren nachklingen", meinte der Pfarrer vor dem Abendsegen und sprach das aus, was das Publikum dachte - "wunderschön!"
Ziel der Spendenaktion ist die Sanierung der Figurengruppe der Steinigung Stephanus'. Diese soll das Westportal der Stephanikirche wieder vervollständigen. Nach Dachsanierungen im Jahr 2001 konnten die Figuren aufgrund ihres desolaten Zustandes nicht mehr ihren angestammten Platz einnehmen. Seitdem sind sie zusammengesetzt in Glaskästen zu sehen (die MZ berichtete). "Die sehen ja wirklich schon schlimm aus", oder: "Da ist ja der ganze Arm abgebrochen", machten sich manche Besucher ein Bild.
"Mittlerweile sind wir bei etwa 3000 Puzzleteilen", schätzte Büdke. Doch wieso gerade 26 000 Teile? "Aschersleben hat um die 26 000 Einwohner", ging der Pfarrer auf die Grundidee des Vorhabens ein. Etwas mehr Zuspruch hätte er sich schon gewünscht für das schon seit langem geplante Benefizkonzert, doch das kulturelle Angebot am vergangenen Sonnabend in Aschersleben war groß. "Viele, die ich persönlich eingeladen habe, mussten absagen", bedauerte er.