Sicherer Schulweg in Gatersleben Sicherer Schulweg in Gatersleben: Autos werden ausgebremst

Gatersleben - Mario Lange hat ein breites Lächeln im Gesicht. Der Ortsbürgermeister von Gatersleben und Grundschulleiterin Ronny Holzhauer haben es geschafft: In der Straße direkt vor der Kaethe-Schulken-Grundschule soll die erlaubte Geschwindigkeit heruntergesetzt werden. „Es hat eine Ortsbegehung gegeben, bei der das Ordnungsamt der Stadt Seeland, der Landkreis und die Polizei dabei waren“, informiert Lange. Das Ergebnis dieses Termins: Im Bereich der Grundschule - ja sogar im ganzen Vogelviertel - sollen die Autos künftig nur noch 30 statt 50 Kilometer pro Stunde fahren dürfen.
„Die Kinder kommen aus der Schule und stehen gleich an der Straße, sie haben kaum Einblick“, erklärt der Ortsbürgermeister das bisherige Dilemma. Und auch von der Fahrbahn aus würde man die Kinder, deren Schuleingang zwischen Hecken und parkenden Autos verborgen liegt, schlecht erkennen. „Eigentlich müsste das eine verkehrsberuhigte Zone werden, wäre hier Schrittgeschwindigkeit angesagt.“ Doch auch die Begrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde, die nun zeitnah umgesetzt werden soll, ist schon ein toller Erfolg. Und dient der Sicherheit der Kinder.
Ortsbegehung mit Experten
Bei der Ortsbegehung mit den Experten hat es übrigens auch noch eine andere Entscheidung gegeben: Gatersleben Süd - zu dem die Hoymer Straße, die Ballenstedter Straße, Wasserstraße, Vor den neuen Häusern und Am Wehr gehören - wird ebenfalls zur 30er-Zone. „Hier sind die Straßen relativ schlecht und die Autos rasen so entlang, dass es schon zu Rissen in Häusern kommt und in den Wohnstuben die Vitrinen wackeln“, hat der Ortsbürgermeister in seinen Sprechstunden erfahren, bei denen das Thema Verkehrsberuhigung immer wieder eine Rolle spielt.
Und so wünscht sich der Ortschef auch für andere Bereiche von Gatersleben verkehrsbedingte Änderungen. „Ein Anliegen der Bürger in der Wasserstraße ist es, am Knick der Selke über einen Spiegel nachzudenken oder die Straße zu einer Einbahnstraße zu erklären“, berichtet Mario Lange und weiß: „Beide Vorschläge werden gerade abgeklärt.“ Auch der Bereich Mühlenweg sei schon einmal in der Diskussion gewesen. Auch hier sollte eine 30er-Zone entstehen. Denn wenn die Bürger aus ihren Häusern kommen würden, ständen die meisten gleich auf der Straße. Das sei mehr als gefährlich. „Deshalb ist eine 30 auf die Fahrbahn gekommen und die Anwohner wurden angeschrieben, dass sie langsam fahren sollen“, erinnert sich der Ortsbürgermeister. „Aber ein Schild, das fehlt.“
Lange weiß, dass die Straße gut ist und sich nicht alle Autofahrer an die langsame Geschwindigkeit halten. „Deshalb müsste hier entweder die Polizei mehr kontrollieren oder über Berliner Hügel nachgedacht werden, die auf den Straßenbelag kommen“, so der Ortschef.
Beide Probleme - Wasserstraße und Mühlenweg - wollen Ordnungsamt, Landkreis und Polizei bei einer nächsten Ortsbegehung prüfen. Mario Lange freut sich gemeinsam mit der Schulleiterin, dass die wichtigste Entscheidung aber bereits gefallen ist. Hier sind zudem einige Tipps, wie der Schulweg zusätzlich sicherer wird:
Eltern sollten ihre Kinder so oft wie möglich zu Fuß begleiten und dabei auch Vorbild an Ampeln und Fußgängerüberwegen sein. Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der wirklich sicherste. Kleinere Umwege manchmal in Kauf nehmen. In vielen Schulen gibt es Schulwegpläne, die Gefahrenstellen extra kennzeichnen. In der dunklen Jahreszeit und bei schlechten Sichtverhältnissen die Kinder mit heller Kleidung ausstatten. Dass ein Fußgänger „Vorfahrt“ hat, heißt nicht, dass alle Autos auch immer halten. Den Kindern beibringen, den Verkehr richtig einzuschätzen. (mz)