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Ärger über Paketdienst Senior ärgert sich über DPD in Aschersleben: Paket landet im Shop statt zu Hause

Von Detlef Anders 04.10.2017, 09:28
Klingelschild an einem Hauseingang
Klingelschild an einem Hauseingang Archiv/dpa

Aschersleben - Karl-Heinz Unger kauft gern im Internet bei Online-Versendern ein. Auch wenn der 79-Jährige dann mal zwei Tage auf seine Bestellung warten muss, ist die Freude über die bestellten Dinge bei der Lieferung durch die Paketdienste groß. Umso größer aber ist der Frust, wenn die Pakete, die er von einem Gartenversand erwartete, nicht an der Haustür abgeliefert, sondern gleich in einem Paketshop in der Innenstadt abgegeben werden. Zweimal binnen vier Wochen ist ihm das nun passiert.

Am 26. September habe er von DPD eine E-Mail mit dem Hinweis, dass ein Paket am selben Tag geliefert werde, bekommen. Als Zeitraum wurde von 11.27 bis 12.27 Uhr angegeben. „Wer jedoch nicht kam war DPD, dafür aber um 12.28 Uhr eine neue E-Mail, dass das Paket leider nicht persönlich übergeben werden konnte. Warum weiß kein Mensch“, schimpft Karl-Heinz Unger gegenüber der MZ.

Keine Nachricht im Briefkasten

Dabei sei er den ganzen Tag zu Hause gewesen. Eine Nachricht im Briefkasten habe es auch nicht gegeben. „Ich solle mein Paket aus dem Paketshop abholen“, zitiert der Rentner die E-Mail weiter. „Wir hatten uns zu der angegebenen Zeit noch nicht einmal getraut, die Wäsche auf den Boden zu bringen“, schimpft Unger.

Am 30. August sei ihm dies schon einmal passiert, berichtet er. „Was ist denn das für eine neue Masche? Man bringt die Pakete einfach nicht zu den Kunden und liefert diese gleich zum Paketshop und lässt sie dort abholen, obwohl Versandkosten bezahlt werden müssen“, kann Karl-Heinz Unger dieses Vorgehen nicht verstehen. Damit sollen wohl Kraftstoff und Kosten gespart werden, vermutet er. „Und man hat eher Feierabend, da die Pakete nicht ausgefahren werden müssen.“

Keine Reaktion auf schriftliche Beschwerden

Auf drei schriftliche Beschwerden sei ihm bis heute nicht geantwortet worden, berichtet Unger. Er habe im Internet viele Beschwerden mit dem gleichen Hintergrund gefunden. „Bei vielen Onlinebestellungen, die ich getätigt habe, ist das noch nie vorgekommen“, schilderte Karl-Heinz Unger weiter.

Er hat das Paket an den Versender zurückschicken lassen und es sich von diesem neu zustellen lassen. „Aber dieses mal mit DHL. So hatte ich mein Paket eine Woche später“, berichtete der Rentner zum Paket vom August.

Versand mit DHL klappte ohne Probleme

„Da macht jemand seinen Job nicht richtig. Das ist nicht okay“, teilte DPD-Pressesprecher Peter Rey auf MZ-Anfrage mit. Das sei in keiner Weise mit den im Unternehmen geltenden Regeln vereinbar. Der erste Schritt für die Zusteller müsse immer das Klingeln und Warten auf eine Reaktion sein. „Erst dann ist es eine Option, es in den Paketshop zu bringen.“

Für viele Empfänger sei der Paketshop eine praktikable Lösung. Rey zeigte für den Ärger des Ascherslebener Verständnis und kündigte eine Auswertung mit dem Paketzusteller an. „Ich werde nie wieder eine Ware kaufen, die mit DPD geliefert werden soll“, hatte Karl-Heinz-Unger gegenüber der MZ angekündigt.

Inzwischen hat sich der Unternehmenssprecher bei Unger entschuldigt. „Diese Entschuldigung hat er angenommen. Ich habe ihm zugesagt, dass sein Paket aus dem Paketshop abgeholt und ihm erneut zugestellt wird.“ (mz)