Seeland-Agrar GmbH schöpft wieder Hoffnung
Reinstedt/Seeland/MZ. - Am Dienstag saßen sie alle bei ihm im Sitzungszimmer der Agrar GmbH in Reinstedt an einem Tisch und suchten nach Lösungen: das Landwirtschaftsministerium, das Landesverwaltungsamt, die LMBV, das Umweltamt der Landkreisverwaltung und verschiedene Landesbetriebe sowie Vertreter der Eigentümer der betroffenen Flächen, welche die Agrar GmbH gepachtet hat.
In der Kreistagssitzung am 23. April hatte Herbert Lisso die Kreistagsmitglieder auf ein für seine "Neu-Seeland" Agrar GmbH gefährdendes Problem aufmerksam gemacht: die vernässten Ackerflächen in den Seeländereien. Landrat Ulrich Gerstner (SPD) hatte er um Hilfe gebeten (die MZ berichtete).
Um den vernässten Ackerflächen Herr zu werden, hat die Gesellschaft im November des vergangenen Jahres eine Grabenfräse gekauft, mit der im Abstand von 70 Metern neue Abflussgräben gezogen werden. Aber das Umweltamt des Salzlandkreises hatte die Selbsthilfe untersagt, weil es keine wasserrechtliche Erlaubnis gebe. Die "sofortige kostenpflichtige Schließung der Böschungsscharten" war verfügt und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren angedroht worden. "Die Böschungen werden wieder geschlossen", versprach Geschäftsführer Lisso, der aber nicht aufhörte zu kämpfen und dabei von einer neu gegründeten Bürgerinitiative unterstützt wurde.
Ein Ergebnis seines Kampfes ist die gemeinsame Beratung. Dabei ist vereinbart worden, dass geprüft wird, wie eine Entwässerung der vernässten Flächen möglich ist. Außerdem sollen einige der von Lisso angelegten Gräben erhalten bleiben. Der Wasserstand in diesen Gräben und der Abfluss zum Königsauer See sollen, so eine weitere Vereinbarung, auf Verunreinigungen geprüft werden. Lisso hatte nämlich argumentiert, dass die Beeinträchtigungen beim Abfluss in den See deshalb entstanden sind, weil das Wasser sehr lange auf den Flächen stand und nicht abgeflossen ist. Außerdem ist vereinbart worden, dass Flächen, die aufgrund ihrer Höhenlage nicht in den Hauptseegraben entwässert werden können, aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen und für Ersatzmaßnahmen genutzt werden. Damit wäre entschieden, dass ca. 80 Hektar nördlich von Frose um den Zuckerbusch herum der Vernässung preisgegeben werden sollen.
Die von der Agrar GmbH vorgeschlagene Variante, den Hauptseegraben im Abschnitt der Wilslebener Straße Aschersleben bis zum Einlauf Königsauer See um einen Meter tiefer zu legen, sollte aus Kostengründen nicht entsprochen werden.