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Schweizer Schüler fühlt sich in Giersleben wohl

Von Hajo Mann und Harald Vopel 03.08.2007, 18:14

Giersleben/MZ. - Gerhard Bochnig fand viele lobende Worte für seinen Heimatort, deren Infrastruktur wie Straßen, Wege und Plätze "super in Ordnung" sei. Dazu kommen noch die Anbindung an die B 6n und die neue Straße nach Schackenthal. Nicht zu vergessen sei der Bahnhof. In Giersleben gibt es eine Arzt- und Zahnarztpraxis, einen Friseur und einen kleinen Verkaufsladen sowie das Pflegeheim. Ein großer Schlag für den Ort wäre es, wenn die Grundschule geschlossen werden sollte.

Was in Giersleben fehlt, sind Gewerbe. In dem einstigen Betonwerk gibt es nur noch ein kleines Lager. Wegen der fehlenden Arbeitsstellen verlassen viele junge Leute den Ort, was wirklich sehr schade sei, weil viele nicht mehr in ihren Heimatort zurückkehren.

Roman Kasè ist ein 13-jähriger Schüler, der gerade die Ferien bei seiner Oma in Giersleben verbringt. Nachdem seine Mutter vor 16 Jahren den Ort verlassen hat, ist er in der Schweiz zu Hause, genauer in Kuch in Graubünden. Roman Kasè wollte es sich am Freitag auf keinen Fall nehmen lassen, seinen Ferienort zu loben. Da er seit Jahren immer wieder nach Giersleben kommt, kann er sich ein gutes Urteil über die stetigen Veränderungen erlauben. "Es ist einer der schönsten Orte, die ich kenne. Und auch deshalb zieht es mich immer wieder hierher", beschreibt er seine Eindrücke. Vor allem ist dem jungen Schweizer aufgefallen, dass die Straßen und Plätze inzwischen gut hergerichtet sind. Er unternimmt auch immer wieder Spaziergänge. "Hier kann man vor allem weit sehen. Das ist eigentlich das Gegenteil von der Landschaft bei uns zu Hause, wo immer die Berge dazwischen sind", sagt er.

Ein nicht genannt werden wollender Passant machte sich dagegen im Vorbeigehen etwas Luft. Er kritisierte die Zuläufe zum Abflussgraben am Baronplatz. Die seien seiner Meinung nach viel zu tief angelegt. So drücke das Wasser bei einem Hochstand zurück auf die Grundstücke, befürchtet er.

Achim Diener kam gerade von der Arbeit aus Aschersleben - wie so oft mit dem Fahrrad. Auch er machte kurz am MZ-Stand halt. Der leidenschaftliche Sportler, der aktiver Läufer ist und außerdem noch Radrennen bestreitet und schätzungsweise 6 000 Kilometer im Jahr mit dem Drahtesel unterwegs ist, freut sich besonders über den Aufstieg der Gierslebener Fußballmannschaft unter Trainer Peter Gieseler in die 1. Kreisklasse. Gleichzeitig lobte er die Unterstützung der Einwohner für den Sport im Ort. So gibt es in Giersleben unter anderem auch einen Lauftreff, die Kegler und eine Rad-Wandergruppe.