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Schülerzeitung in Aschersleben Schülerzeitung in Aschersleben: Beitrag fordert Toleranz ein

Von Kerstin Beier 18.12.2014, 16:52
Anica Wolf, Emmely Wronna und Julia Koch (von links) arbeiten an der nächsten Ausgabe.
Anica Wolf, Emmely Wronna und Julia Koch (von links) arbeiten an der nächsten Ausgabe. Frank Gehrmann Lizenz

Aschersleben - Ein Sonderpreis „Wir sind stark“ im Wettbewerb der Schülerzeitungen hat nicht nur die Mühen des Ginkgo-Redaktionsteams, sondern auch eine gute Idee belohnt. Denn seit 2013 beschäftigen sich die jungen Redakteure mit dem Thema Inklusion am Stephaneum. In einer Artikelserie stellen sie anonym Schüler und deren Krankheitsbilder vor. Für das preisgekrönte Heft hat Anica Wolf einen Jungen mit der Aufmerksamkeitsstörung ADHS in einem Interview befragt. „Wir möchten aufklären, um Verständnis zu wecken“, sagt Birgit Borstel, die die Arbeitsgemeinschaft betreut. Für ein gutes Zusammenleben sei es wichtig zu wissen, mit welchen gesundheitlichen Problemen sich manche Schüler tagtäglich herumschlagen müssen. Nur so könnten die Mitschüler richtig reagieren. In früheren Heften waren unter anderem das Tourette-Syndrom, die Lese-Rechtschreib-Schwäche und die Rechenschwäche Thema. Dies hat die Jury offenbar überzeugt. Die Preisverleihung fand in einem sehr festlichen Rahmen als Presseball mit Festessen und Tanz statt. „Das war eine große Ehre für uns, wir haben uns riesig gefreut“, sagt Julia Koch. „Der Minister hat sich richtig interessiert gezeigt und sogar ein aktuelles Heft mitgenommen“, freut sie sich.

Auch wenn es ihr und ihren Mitstreitern wegen des Kurssystems mit unterschiedlichen Unterrichtszeiten nicht immer leichtfällt, das vierteljährlich erscheinende Heft pünktlich fertigzustellen: Es mache großen Spaß, versichert sie.

Die Schülerzeitung gibt es am Stephaneum seit 2008. „Wir haben ganz klein begonnen, mit wenigen Texten und Schwarz-Weiß-Druck“, erinnert sich Frau Borstel an die Anfänge. Seit März 2013 erscheinen die Hefte in handlichem Format und in Farbe. Immer sind sie mit Anzeigen von Sponsoren und Partnern wie der Salzlandsparkasse, Autohaus Träger, Clopay, Studientopf.de und dem Förderkreis versehen, die helfen, die Hefte zu finanzieren. Die Druckerei Mahnert macht einen Sonderpreis, so dass die Auflage von 250 Exemplaren für 50 Cent pro Heft an die Schüler und für einen Euro an die Lehrer abgegeben werden kann.

Die Themen, die die Jung-Redakteure in den Heften aufgreifen, beschreiben und auch selbst mit Fotos und Comics bebildern, sind vielfältig. Natürlich nehmen wichtige Schulveranstaltungen einen breiten Raum ein. Aber auch eine Filmkritik und Buchempfehlungen sind immer dabei. Oft nutzen die Schüler die Chance, auch Lehrer vorzustellen oder sie zu bestimmten Themen zu interviewen.

Im Interesse eines verständnisvollen Miteinanders fassen die jungen Redakteure um Chefredakteurin Laura Schiele auch heiße Eisen wie zum Beispiel Mobbing in der Schule an. „Manchmal lassen wir Unangenehmes von unserem Maskottchen, der Ginkga-Maus, rüberbringen“, erklärt Anica Wolf.

Die nächste Ausgabe ist zumindest in groben Zügen schon geplant. Darin wollen sich die jungen Schreiber auf das Thema Ernährung und Ess-Störungen fokussieren. Die erste Redaktionssitzung habe schon gezeigt, von wie vielen Seiten das Thema angegangen werden kann - von der Qualität des Schulessen über Erfahrungsberichte bis hin zu einem Meinungsaustausch zwischen Vegetariern und Fleisch-Freunden. Die Leser dürfen also gespannt sein. (mz)